Probleme an deutschen Geldautomaten

04.01.2010

Zahlreiche Kunden der deutschen Postbank hatten am Wochenende Probleme, wenn sie mit neueren EC- und Kreditkarten Geld am Automaten ziehen wollten. Ein Teil der Karten mit einem Sicherheitschip sei von den Automaten abgewiesen worden, sagte ein Sprecher der Postbank in Bonn. Die Geldautomaten selbst hätten tadellos funktioniert.

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Experten würden derzeit nach der Ursache suchen, warum einige der Karten mit dem sogenannten EMV-Chip von den Automaten nicht angenommen würden. Wie viele Kunden betroffen sind, konnte der Sprecher nicht sagen. Nach seiner Einschätzung dürften auch Kunden anderer Geldinstitute Probleme mit diesen Karten haben.

Die EMV-Technologie soll die Karten gegen das illegale Kopieren und die gespeicherten Daten vor Manipulationen schützen. EMV steht für die drei Gesellschaften, die den Standard entwickelten: Europay International (heute MasterCard Europe), MasterCard und VISA. Die Chips sollen die bisher üblichen Magnetstreifen ersetzen. Nach Angaben des Unternehmens EMVCo, das die Technologie entwickelt, waren 2008 weltweit rund 730 Mio. Geldkarten mit dem EMV-Standard ausgestattet.

Auch Commerzbank hat Probleme

Nach der Deutschen Postbank hat auch die Commerzbank Schwierigkeiten ihrer Kunden beim Geldabheben mit neueren EC- und Kreditkarten an Automaten eingeräumt. "Die Karten sind schon länger im Einsatz, Probleme gab es erst zum Jahreswechsel. Deshalb gehen wir derzeit von einem Programmierfehler auf dem Sicherheits-Chip aus", sagte eine Sprecherin der Commerzbank.

Das Institut arbeite zusammen mit dem Hersteller und anderen Banken daran, das Problem zu lösen. Ob die betroffenen Karten einer bestimmten Chip-Serie ausgetauscht werden müssen, sei noch unklar. Möglicherweise könne der Softwarefehler zentral behoben werden. Die sogenannte EMV-Technologie soll die Karten gegen das illegale Kopieren und die gespeicherten Daten vor Manipulationen schützen.

Panne soll Montagabend behoben sein

Das Geldabheben am Automaten sollte ab Montagabend (4. Jänner) wieder für alle Bankkunden in Deutschland möglich sein. Die technischen Probleme mit dem Chip auf den Giro- und Kreditkarten, die seit Jahresbeginn die Auszahlung von Bargeld mit Karten sowie das Zahlen an Supermarktkassen gestört hatten, seien bereits weitgehend behoben, teilte der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) in Berlin mit. Die letzten Bankomate sollten die Girokarten (die früheren EC-Karten) am Abend wieder akzeptieren.

Betroffen seien Kunden der meisten deutschen Banken, sagte eine Sprecherin des ZKA, der Vereinigung der Spitzenverbände der deutschen Banken. Einige der auf den Karten aufgedruckten goldfarbenen Chips seien falsch programmiert worden, so dass sie den Jahreswechsel auf 2010 nicht bewältigten. "Karte fehlerhaft" bekamen viele Kunden daher am Automaten zu lesen.

Nicht alle Karten und alle Automaten seien betroffen, nur solche nach dem - moderneren - EMV-Standard, den die großen Kreditkarten-Anbieter Eurocard, Mastercard und Visa ins Leben gerufen hatten, erklärte der ZKA. Auf anderen sei die relevante Information im Magnetstreifen auf der Rückseite gespeichert. Mit diesen habe es keine Schwierigkeiten gegeben.

An den Bezahl-Terminals im Handel sollen die Karten in den nächsten Tagen wieder funktionieren, bei einem Großteil sei das bereits der Fall, teilte der ZKA mit. An der Lösung des Problems beim Geldabheben mit Kreditkarten werde noch gearbeitet. An den Bankomaten im Ausland sei das Problem weit geringer, weil sie weniger mit dem EMV-Standard arbeiten. Nach Angaben der Firma EMVCo waren Anfang 2008 weltweit 730 Millionen Karten mit dem EMV-Chip im Umlauf. "Über mögliche notwendige weitere Schritte werden die kartenausgebenden Institute die betroffenen Kunden zum geeigneten Zeitpunkt informieren", hieß es in der Mitteilung des ZKA.

Zu möglichen Schadenersatzforderungen gegen die Hersteller der Chips oder der Software wollte sich der ZKA nicht äußern. Das stehe derzeit nicht im Vordergrund, sagte die Sprecherin. Einer der größten Hersteller von Bankkarten ist der Münchener Gelddrucker Giesecke & Devrient (G&D), die Chips kommen unter anderem von Infineon.

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