Die Wirtschaftsfolgen der Erdbebenkatastrophe in Japan samt den Gefahren durch defekte Atomkraftwerke seien "definitiv nicht abzuschätzen", erklärte Finanzminister Josef Pröll (V) am Montag in Brüssel. Das ganze Mitgefühl liege bei der japanischen Bevölkerung und "jenen Technikern, die versuchen, das Ärgste zu vermeiden". Die wirtschaftlichen Auswirkungen werde man später sehen, so Pröll vor Beginn der Sitzung der EU-Finanzminister.
Österreich klar gegen Kernkraft
Angesprochen auf die Gefahren der Atomkraft verwies Pröll darauf, dass er als Umweltminister von 2003 bis 2008 "alles an Zeichen gesetzt" habe, um gegen Kernkraft vorzugehen. Dafür habe er in Europa geworben. Er habe dafür gekämpft, die Sicherheitsbestimmungen beispielsweise von Temelin möglichst gut auszubauen und Frühwarnsysteme einzuführen. "Ich bin ein vehementer Gegner der Atomtechnologie gewesen und werde es immer bleiben. Was hier passiert, unterstreicht das eigentliche Problem, und deshalb muss Europa einen anderen Weg gehen und mehr auf erneuerbare Energie setzen. Österreich kann ein gutes Beispiel sein", so der Finanzminister.