Job-Europameister

Rekord: So viele Jobs wie noch nie

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Österreich hat mit 4 Prozent nun die beste Arbeitslosenquote der EU.

Österreich ist Europameister. Was im Fußball wie ein Wunschtraum klingt, ist am europäischen Arbeitsmarkt wieder Realität: Mit einer Arbeitslosenquote von vier Prozent im letztmöglichen EU-Vergleich (Junidaten) lässt Österreich alle EU-Länder hinter sich. Zum Vergleich: Die Griechen klagen über 15 Prozent Arbeitslose, die Spanier gar über 21 Prozent.

Arbeitslosigkeit sinkt im Juli zum 17. Mal in Folge
Die am Montag veröffentlichten Daten für Juli bestätigen den Trend: Derzeit suchen 262.904 Österreicher einen Job, das sind um 10.839 Jobsuchende weniger als im Juli 2010. „Bereits den 17. Monat in Folge sinkt die Arbeitslosigkeit in Österreich“, freut sich Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ). Und: 3,516 Mio. Menschen haben bei uns einen fixen Job. „Das ist ein neuer Beschäftigungsrekord“, heißt es aus dem Sozialministerium.

Laut AMS gibt es derzeit 35.765 offene Stellen (plus 1,7 Prozent), die meisten in Produktion, Gastronomie und Handel. Minister Hundstorfer: „Ich bin sehr zufrieden, auch bei der Jugendarbeitslosigkeit liegt Österreich im EU-Vergleich auf dem 3. Platz.“

Am meisten erholt hat sich die Warenherstellung (Produktion), hier ging die Arbeitslosigkeit um 13,8 Prozent zurück. Auch am Bau und im Handel ist die Entwicklung erfreulich, jedoch schwächeln Tourismus sowie Gesundheits- und Sozialwesen.

Details
Bei Männern (minus 3 %) gibt es weniger Arbeitslose, bei den Frauen jedoch wieder mehr (plus 1,4 %). Positiv: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt um 26 %, die der Lehrstellensuchenden um 6,8 %. Mit Kärnten und Wien melden nur zwei Bundesländer mehr Arbeitslose. Aber: Noch schafft kein Bundesland die Vollbeschäftigung.

Die Schere zwischen Inländern (minus 2,8 %) und Ausländern (plus 9 %) sowie zwischen Jugendlichen (minus 3,1 Prozent) und Älteren über 50 Jahren (plus 2,9 Prozent) ist groß. Experten bezweifeln, dass dieser Positivtrend hält. „Österreich profitiert stark von Deutschland. Ich ­befürchte aber demnächst eine konjunkturelle Schlechtwetterperiode“, sagt Experte Ulrich Schuh vom IHS.

Arbeitslosigkeit Juli 2011
© APA

ÖSTERREICH: Die Arbeitslosigkeit ist erneut gesunken. Warum?
Ulrich Schuh: Die neuen Zahlen sind ein posi­tives Signal. Österreich profitiert sehr stark von der guten Arbeitsmarktlage in Deutschland.

ÖSTERREICH: War dieser Trend zu erwarten?
Schuh: Nein, absolut nicht. Aufgrund der eher schlechten Weltwirtschaftslage haben Experten eher mit einer Stabi­lisierung gerechnet. Das war nicht zu erwarten.

ÖSTERREICH: Wie wird sich der Arbeitsmarkt in Zukunft entwickeln?
Schuh: Leider ist eine konjunkturelle Schlechtwetterperiode zu befürchten. Dieser Trend wird nicht zu halten sein.

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