RLB OÖ setzt auf Exporteure und Gebäudesanierung
22.03.2010
Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich setzt neben den anderen Bankgeschäften besonders auf die finanzielle Begleitung von Unternehmen bei Exporten und auf die Finanzierung von thermischer Sanierung und Revitalisierung, so Generaldirektor Ludwig Scharinger. Bei den eigenen Geschäftszahlen sei man gut unterwegs.
Nach einem Rückgang der Exporte Österreichs im vergangenen Jahr um fast 20 % auf 94,2 Mrd. Euro bemerke die RLB jetzt bei ihren Kunden wieder steigende Exportaktivitäten, schilderte Scharinger. Als Indikator nannte er das Dokumentengeschäft, das in den ersten 2 Monaten um 33,9 % gewachsen sei, bereinigt um Marktanteilsgewinne bleibe eine Zunahme um 15-20 %.
Als lukrative Ziele für Exporte sieht er einmal mehr Deutschland - mit dem Österreich ein Handelsbilanzdefizit habe - und dort insbesondere Süddeutschland, sowie Osteuropa, wo sich die Unternehmen durch temporäre Rückschläge nicht entmutigen lassen dürften. Für 2011 sei in allen osteuropäischen Ländern ein um 2 Prozentpunkte höheres Wirtschaftswachstum als in Österreich und Westeuropa zu erwarten.
Die RLB begleite über 17.400 Unternehmen nach Osteuropa. Dazu kämen noch jeweils an die 700 und über 230, die bei ihren geschäftlichen Aktivitäten nach China und Indien unterstützt werden. In diesen beiden Ländern gebe es Kooperationen mit großen ansässigen Banken. Das Osteuropageschäft habe im vergangenen Jahr 86,9 Mio. Euro zum Ergebnis der RLB beigetragen.
Ein weiterer Schwerpunkt sei die Finanzierung der thermischen Sanierung von Ein- und Mehrfamilienhäusern und die Revitalisierung von ganzen Ortskernen. In Oberösterreich seien 110.000 Gebäude identifiziert worden, die enormen Sanierungsbedarf hätten, schilderte Scharinger. Im vergangenen Jahr habe die RLB Verbesserungsarbeiten an über 4.700 Objekten finanziert.
Für heuer habe man sich 10.000 Sanierungen vorgenommen. Das würde rund 500 Mio. Euro Wertschöpfung für die beteiligten Unternehmen, ein um 1 Prozentpunkt höheres Wirtschaftswachstum, 214 Mio. Euro Steuern und Abgaben, 6.250 Arbeitsplätze und über 46.000 t weniger CO2-Ausstoß bringen, rechnete er vor.
Darüber hinaus sei es in herausfordernden Wirtschaftsphasen notwendig, den Unternehmen spezielle Finanzierungen und Dienstleistungen zu bieten. So würden Beteiligungen - unter anderem der "Österreich Fonds" mit Anteilen an der voestalpine und der Energie AG Oberösterreich - oder eine OÖ. Nachfolgefonds AG" zur Bereitstellung von Eigenmitteln für Nachfolgelösungen finanziert. Die RLB hat 395 Beteiligungen sowie 140 Finanzierungen von Unternehmen in Privatstiftungen. Diese RLB-Anteile kamen insgesamt auf ein EGT von 292 Mio. Euro.
Vorwurf der Intransparenz zurückgewiesen
Die Stiftungen seien in der Bilanz abgebildet und voll besteuert. Von vier Stiftungen habe man zwei eliminiert, eine kleinere blieb erhalten. Alles andere habe man 2009 in die Privatstiftung der RLB hereingenommen und voll konsolidiert. Eine Änderung des Stiftungsrechtes bliebe daher ohne Auswirkungen, erklärte Scharinger. Damit sieht die Bank auch immer wieder aufgekommene Vorwürfe der Intransparenz entkräftet.
Bezüglich der eigenen Geschäftszahlen sieht Scharinger die Bank mit weiterhin stabiler und nachhaltiger Entwicklung. Aus heutiger Sicht rechnet er damit, die Planungen - Bilanzsumme 32,2 Mrd. Euro (+10 %) und Betriebsergebnis 242 Mio. Euro (+4 %) sogar zu übertreffen. Dadurch dass hohe stille Reserven geschaffen worden seien, habe man eine Kernkapitalquote von 13,6 %, ohne stille Reserven betrage sie 10,4 %.
Das Kernkapital Ende 2009 bezifferte Scharinger, der bis zu seinem Vertragsende am 31. März 2012 an der Spitze der RLB bleiben will, mit 1,8 Mrd. Euro. Heuer sollen es 1,9 Mrd. Euro werden. 90 Mio. Euro habe man aus dem Ergebnis 2009 selber geschaffen.