Nach Aufgabe der Wechselkurspolitik gewann der Rubel 3%.
Die russische Notenbank unternimmt einen gewagten Schritt und gibt den Wechselkurs des Rubel überwiegend frei. Die bisherige Wechselkurspolitik werde aufgegeben, heißt es in einer Mitteilung der Zentralbank vom Montag. Stattdessen soll sich der Kurs des Rubel am Markt bilden.
Dieser Schritt war zwar geplant, allerdings erst für das kommende Jahr. Der Rubel reagierte mit starken Aufschlägen zum US-Dollar und zum Euro, nachdem er in den vergangenen Wochen massiv unter Druck gestanden hatte.
Eingriffe nicht ausgeschlossen
Einer Erklärung der Notenbank zufolge wird die langjährige Politik gestoppt, den Rubel durch Marktinterventionen gegenüber einem Währungskorb aus Dollar und Euro in einer festen Bandbreite zu halten. Allerdings schließe das neue Vorgehen Eingriffe am Devisenmarkt nicht aus, schränkte die Zentralbank ein. Sollte die Finanzstabilität bedroht sein, könne auch weiterhin interveniert werden, heißt es in der Erklärung.
Nach der Ankündigung war der Rubel stark begehrt. Im Verhältnis zum US-Dollar und zum Euro gewann er zeitweise mehr als drei Prozent an Wert. Für einen Dollar mussten zuletzt etwas mehr als 45 Rubel gezahlt werden, nachdem es am Freitag noch bis zu 48,5 Rubel gewesen waren. Als Grund für die Erholung nannten Händler auch Äußerungen von Präsident Wladimir Putin und Notenbankchefin Elvira Nabiullina.
Putin will gegen Schwankungen vorgehen
Putin hatte zu Beginn des asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgipfels APEC in Peking gesagt, dass die Zentralbank gegen starke Wechselkursschwankungen vorgehen werde. Kapitalverkehrskontrollen schloss er aber aus. Notenbankchefin Nabiullina kündigte wenig später im russischen Fernsehen an, die Zentralbank werde Spekulationen gegen den Rubel zu verhindern wissen.