Zu Beginn brach die Fremdenverkehrswirtschaft um 15 Prozent ein.
Ein gelungener Start sieht anders aus: Die Tourismuswirtschaft im Bundesland Salzburg hat mit einem Minus von 15 Prozent im Mai gleich zu Beginn der Sommersaison 2011 (Mai bis Oktober) einen echten Bauchfleck hingelegt. Dieser Dämpfer, der wegen der Feiertags-Lage aber durchaus zu erwarten war, sollte schon im Juni wieder wettgemacht sein. Und in die Saison insgesamt blickt Leo Bauernberger, Chef der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft (SLTG), mit vorsichtigem Optimismus, wie er auf APA-Anfrage sagte.
Bauernberger bleibt optimistisch
Der Grund für die Zuversicht: "Ein wichtiger Indikator sind die großen Reiseveranstalter", so Bauernberger im Gespräch. Auch die Zahlen der Kreditkartenunternehmen ließen auf ein leichtes Plus schließen. Und eine Umfrage in den Betrieben habe ebenfalls ein positives Stimmungsbild gezeichnet.
Das großes Fragezeichen bleibe jenes Drittel der Urlauber, das im Schnitt erst drei Wochen vor der Reise entscheidet, wohin es gehen soll, und sehr kurzfristig bucht, sagte Bauernberger. Hier sei das Wetter sicher ein bedeutender Faktor.
"Die Reisefreude der Deutschen ist wieder gestiegen", so der Touristiker, und Deutschland sei mit einem Anteil von 47 Prozent der wichtigste Markt. Das Wirtschaftswachstum beim Nachbarn habe aber auch dazu geführt, dass große Betriebe für den Sommer zum Teil sogar Urlaubssperren verhängt hätten und die Reiseziele der Menschen auch wieder weiter entfernt liegen, "das ist ein kleiner Wermutstropfen für das nahe liegende Salzburg". Ein "stabiler Faktor" sei auch der Heimmarkt, also Österreich. "Hier gibt es regelmäßig Zuwächse."
Mehr Sommergäste aus Osteuropa
Einen positiven Trend stellt Bauernberger weiters am osteuropäischen Markt fest. Diese Gäste seien früher fast ausschließlich im Winter gekommen, nun würden sie auch den Sommertourismus in Salzburg entdecken. Und auch der arabische Markt sei, wie schon in der vergangenen Jahren, "wieder super angesprungen".
Insgesamt bemerkt der SLTG-Chef eine "Renaissance der klassischen Sommerfrische", und da habe Salzburg mit seinen Voralpenseen und den Bergen viel zu bieten. Mit dem Thema "Entschleunigung" sei man gut aufgestellt. Und auch der Herbst entwickle sich von Jahr zu Jahr besser. Der lange Atem bei der Bewerbung des Bauernherbstes mache sich nun bezahlt.