Österreichischer Arbeitsmarkt
Schlechtere Jobchancen für Migranten
06.02.2012
Das Zusammenleben und –spielen verschiedener Kulturen wird in Arbeitsteams immer wichtiger. Dabei ist es notwendig, dass Migranten optimal in den Arbeitsmarkt integriert werden. Dass das in Österreich noch nicht funktioniert, zeigt eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer, welche für die Hauptstadt Wien erstellt wurde.
2,9 Sprachen sprechen Migranten im Schnitt, während es bei Nicht-Migranten nur 2,5 sind. Im heutigen Arbeitsmarkt, wo Globalisierung und Outsourcing immer wichtiger wird, sollten diese Sprachkenntnisse in der Theorie also einen großen Vorteil bringen. In der Praxis ist aber das Gegenteil der Fall, denn laut einer Studie der Arbeiterkammer ist der Anteil der Personen, die über 2.400 Euro pro Monat in ihrem Job verdienen, sehr gering. Es sind nur fünf Prozent bei den Migranten im Vergleich zu 20 Prozent unter den Österreichern.
Wieso ist dieser Unterschied aber so groß? Ein wesentliches Problem ist noch immer die Anrechenbarkeit ausländischer Abschlüsse und Titel. Oft müssen zusätzliche Prüfungen abgelegt werden, um das mitteleuropäische Niveau zu erreichen, in vielen Fällen fehlt aber schlichtweg das Wissen. Somit beantragen viele Migranten die so genannte Nostrifikation gleich gar nicht.
Dies ist ein Grund, warum die Arbeitslosigkeit unter den Nicht-Österreichern viel höher ist. Natürlich hängt es vielfach auch mit fehlenden Deutschkenntnissen zusammen, aber selbst Personen mit gutem Deutschniveau sind öfter und länger arbeitslos als Jobsucher mit einer österreichischen Staatsbürgerschaft. Um am heimischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, nehmen viele Migranten Anstellungen an, die mit der eigentlichen Ausbilung nicht in Zusammenhang stehen bzw. üben geringfügige Jobs oder Teilzeitjobs aus. Laut der Studie ist es immerhin ein Drittel, welches unter dem eigentlichen Ausbildungslevel angestellt ist.