Abrechnung
Schüssel kritisiert Grassers Privat-Deals
04.09.2010
Schüssel zu Grassers Kalamitäten: „Muss Handlungen rechtfertigen.“
Gegenüber profil geht Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel erstmals deutlich auf Distanz zu seinem Finanzminister Karl-Heinz Grasser und den umstrittenen Privatisierungen: „Ich habe jedenfalls meine Freunde nicht von Aufträgen profitieren lassen, das ist nicht mein Stil. Aber das muss Grasser argumentieren, niemand anderer.“
Schüssels Abrechnung
Der Ex-Kanzler weiter: „Ich habe allen in unserer Regierung immer gesagt: ‚Wenn ich einen erwische, der hier Linke macht, dann spielt’s Granada.“
Nun sagt Schüssel zu den gegen Grasser erhobenen Vorwürfen: „Sauberkeit war mir persönlich immer wichtig. Daher möchte ich unbedingt, dass die Justiz aufklärt. Solle es irgendein Fehlverhalten gegeben haben, darf nichts zugedeckt werden. Karl-Heinz Grasser muss seine Handlungen selbst rechtfertigen.“
Ehemaliger Mentor
Wolfgang Schüssel galt lange als Grassers Mentor und schlug ihn seinerzeit auch als ÖVP-Chef vor.
Grasser war diese Woche sieben Stunden zu den Vorwürfen rund um Buwog-Verkauf und Hypo-Alpe-Adria-Deals einvernommen worden. Weitere Verhöre stehen bevor.