Soll Mitte 2012 stehen
Skylink-Fertigstellung bleibt auf Kurs
21.06.2011
Ende Oktober soll der Bau abgeschlossen sein, Probebetrieb ab Dezember.
Der neue Terminal am Flughafen Wien kann im Juni 2012 für Passagiere freigegeben werden, ist sich der im März 2009 eingesetzte Projektleiter Norbert Steiner sicher. Derzeit laufen die Innenarbeiten im "Skylink", Ende Oktober soll die Bautätigkeit abgeschlossen sein, ab Dezember wird ein Probebetrieb simuliert. Schon jetzt ist ein erster Bauteil fertiggestellt, in dem die Systeme geprobt werden, sagte Steiner am Dienstag im Rahmen einer Presseführung durch die Baustelle.
Kosten: Steiner will Schätzung unterbieten
Steiner ist sich auch sicher, dass er die letzte Kostenschätzung - nach einer Verdoppelung der Baukosten - "deutlich" unterbieten kann: Skylink werde "unter 800 Mio. Euro" kosten, statt wie vom Flughafen vor Steiners Einsetzung errechnet 830 Mio. Euro. Der Rechnungshof geht allerdings unter Berücksichtigung von für den Betrieb nötigen Zusatzprojekten von Kosten von knapp einer Mrd. Euro aus.
Selbst unter optimalem Verlauf hätte ein Flughafenterminal dieser Größe 650 bis 700 Mio. Euro gekostet, schätzt Steiner. Jeweils ein Drittel der Mehrkosten seien auf die Valorisierung angesichts der langen Projektzeit, auf Umplanungen, sowie auf das überhöhte Tempo zurückzuführen, das eine Zeit lang verlangt wurde, als man noch glaubte, das Projekt Ende 2009 abschließen zu können. Für Skylink sei es ein Glück gewesen, dass 2009 mit der Wirtschaftskrise das Passagieraufkommen einbrach. So habe man Zeit gewonnen, "in Ruhe" den Terminal fertigzubauen. Unter anderem gab es eine 7,5 Monate dauernde Bauunterbrechung. Insgesamt veranschlagt Steiner die Planungskosten mit "an die 25 Prozent" der Gesamtkosten.
150.000 m², drei Ebenen
Der Skylink (Terminal und Pier) hat eine Fläche von 150.000 m2. Passagiere werden auf drei Ebenen übereinander abgefertigt: auf Ebene eins sind Abflüge in den Schengenraum geplant, auf Ebene 3 Abflüge in andere Destinationen, auf Ebene 2 werden alle Ankünfte gebündelt, wobei Schengen-Passagiere ohne Passkontrolle zu ihrem Gepäck kommen. "Das Türenmanagement ist ein Herzstück des Systems" so Steiner. Man werde sehr genau proben, dass keine Passagiere in die falschen Korridore geleitet werden.
Bis zu 17 kleinere oder maximal 13 größere Flieger können gleichzeitig am Pier andocken, das Boarding per Bus wird ebenfalls von Skylink aus unterstützt. Für den A380 ist vorerst kein Boarding vorgesehen, falls eine Airline aber eine regelmäßige Verbindung anbietet, kann an der Stirnseite noch eine entsprechende Abfertigung angebaut werden. Der Pier alleine ist 450 m lang und 33 m breit und wird 33 Schengen-Gates und 15 non-Schengen-Gates haben. Der Flughafen hofft, trotz Vergrößerung weiter Mindest-Umsteigezeiten von 25 Minuten zu ermöglichen.