Die Familie Sulzberger behält aber die Kontrolle über das Blatt.
Der mexikanische Milliardär und Telekom-Austria-Mehrheitseigner Carlos Slim hat weitere Aktien der US-Zeitung "New York Times" erworben und ist nun größter Anteilseigner des Traditionsblatts. Er habe von einer Option Gebrauch gemacht und 15,9 Millionen Titel für 101,1 Mio. US-Dollar (86,4 Mio. Euro) gekauft, teilte die New Yorker Börse mit. Damit gehören Slim nun 16,8 Prozent der "New York Times".
Der mexikanische Unternehmer hatte der Zeitung während der Rezession 2009 rund 250 Mio. US-Dollar geliehen und dafür die Optionsscheine erhalten. Nun machte er von dem Kaufrecht Gebrauch und erwarb die Aktien zum Stückpreis von 6,36 US-Dollar, etwa die Hälfte des aktuellen Preises.
Kontrolle über die US-Zeitung erhält Slim durch sein Aktienpaket allerdings nicht. Die Verlegerfamilie Sulzberger hält über eine Stiftung den Großteil der nicht frei handelbaren Klasse-B-Aktien und bestimmt darüber im wesentlichen die Zusammensetzung des Vorstandes. Mit seinen Klasse-A-Aktien kann Slim lediglich auf ein Drittel der Vorstandsposten Einfluss nehmen.
Die "New York Times" will mit dem frischen Geld von Slim nun ihrerseits Aktien des Unternehmens zurückkaufen. "Wir glauben, dass ein Aktien-Kaufprogramm im Moment die angemessene Verwendung für die Mittel ist, die wir durch die Wahrnehmung der Option erhalten", sagte Vorstandschef Mark Thompson.
Mit rund 73 Mrd. US-Dollar ist Slim laut dem US-Magazin "Forbes" der zweitreichste Mann der Welt. Er machte sein Vermögen vor allem im Telekommunikations- und Immobiliensektor. Heute herrscht er über ein mächtiges Firmenkonglomerat mit zahlreichen Beteiligungen in den unterschiedlichsten Branchen.