Diesel und Super jetzt auf Niveau von Horrorjahr 2008.
Diesel kostet aktuell durchschnittlich um 12,9 Prozent bzw. 13,2 Cent pro Liter mehr als im Dezember des Vorjahres, Eurosuper um 8,8 Prozent bzw. 9,9 Cent mehr. Das sind die Ergebnisse der neuesten Treibstoffpreis-Analyse der Arbeiterkammer (AK), die dafür in ganz Österreich die Preise an 1.474 Tankstellen verglichen hat.
Allein in den vergangenen zwölf Monaten haben sich die Kosten einer Tankfüllung von 60 Litern Treibstoff beim Diesel bereits um acht Euro, bei Superbenzin um sechs Euro erhöht, so die Arbeiterkammer.
Zwei-Jahres-Hoch
Damit seien die Spritpreise auf dem schwindelerregenden Niveau angelangt, das sie zuletzt im Herbst 2008 hatten, so die Arbeiterkammer. Zwar fehlen noch einige Cent auf den absoluten historischen Höchststand aus dem damaligen Sommer, doch die Belastungen seien enorm. „Autofahrer müssen fürs Tanken tief in die Geldbörse greifen. Das ist ein unerträglicher Zustand“, lautet der Kommentar von AK-Energie-Expertin Dorothea Herzele. „Der kalte Winter und der schwache Euro sind nicht alleine verantwortlich für die Rekordpreise. Feiertagszuschläge und mangelnder Wettbewerb tun ihr Übriges“, kritisiert sie.
Die Mineralölindustrie wehrt sich gegen die Vorwürfe und verweist darauf, dass Österreich laut jüngstem Kraftstoff-Preismonitor der EU-Kommission vom 13. Dezember bei Eurosuper um 14 Cent und bei Diesel um 5,8 Cent pro Liter unter dem EU-Durchschnitt liege.
Preistreiber
Dass die Spritpreise ein beträchtliches Scherflein zur Teuerung zwischen Jänner und November beigetragen haben, bestätigt der Verbraucherpreisindex (VPI) der Statistik Austria. Seit Jahresbeginn liege die Inflation kumuliert bei 1,8 Prozent. Deutlich dazu beigetragen haben laut VPI die Treibstoffe, die allein im Vergleich der Monate November 2009 zu 2010 um 11 % zugelegt und rund ein Viertel der Novemberteuerung von 1,9 Prozent verursacht hätten.