Zinswetten

Strafe für Deutsche Bank wegen Risikodeal

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Die größte deutsche Bank muss 540.000 Euro Strafe zahlen.

Im Streit um riskante Zinswetten hat die Deutsche Bank am Dienstag eine herbe Niederlage vor dem Deutschen Bundesgerichtshof (BGH) erlitten. Die Karlsruher Richter verurteilten Deutschlands größte Bank zur Zahlung von 540.000 Euro Schadenersatz an ein mittelständisches Unternehmen. Es hatte bei einem sogenannten Swap-Geschäft - einer Wette auf die Zinsentwicklung - mit der Bank einen großen Verlust erlitten. Auch viele andere Mittelständler, Städte und kommunale Unternehmen hatten bei Swap-Geschäften mit der Deutschen Bank Verluste gemacht (Az. XI ZR 33/10).

"Spread Ladder Swaps" beruhen auf der Differenz (Spread) zwischen langfristigen und kurzfristigen Zinsen. Die Erwartung bei den Swaps (englisch: "tauschen") war, dass die langfristigen Zinsen stärker steigen als die kurzfristigen. Doch es kam anders: Etliche Anleger fuhren mit dem komplizierten Produkt herbe Verluste ein. Ihre Anwälte sprechen von etwa 200 Fällen und einem Millionenschaden.

Deutsche-Bank-Anwalt Reiner Hall hatte das Gericht vor der erheblichen Tragweite eines Urteils gegen die Deutsche Bank gewarnt. Der Dax-Konzern hatte stets betont, er habe die Kunden auf die Risiken der Anlage hingewiesen und angemessen beraten.

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