Swiss Re kehrt in Gewinnzone zurück

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Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer ist im dritten Quartal trotz einer erneuten Milliardenbelastung wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Reingewinn betrug 334 Mio. Schweizer Franken (221 Mio. Euro).

Abschreibungen vor allem auf verbriefte Produkte und Bewertungsverluste auf Absicherungsgeschäfte drückten das Ergebnis um fast 1 Mrd. Franken, dennoch übertraf es die Erwartung der Analysten.

Ein Jahr zuvor hatte unterm Strich noch ein Verlust von 304 Mio. Franken gestanden. Auch im zweiten Quartal 2009 schrieb die Swiss Re rote Zahlen.

Die Nummer zwei der Branche arbeitete in der Sachversicherung rentabler und konnte zudem ein Kreditversicherungsportfolio mit 221 Mio. Franken Gewinn verkaufen. Allerdings musste die von der Finanzkrise stark gebeutelte Swiss Re erneut fast eine Milliarde Franken Wertberichtigungen und Abschreibungen vornehmen.

Hoffnungen auf eine vorzeitige Rückzahlung des teuren Milliardenkredits von Warren Buffett erteilte Finanzchef George Quinn in einem Interview mit Reuters Insider TV eine Absage. Das sei gegenwärtig nicht sinnvoll, weil dann ein hoher Aufschlag von 40 % fällig würde, verglichen mit 20 %, wenn Swiss Re noch 18 Monate warte. Und Swiss Re wolle keine verwässernde Kapitalerhöhung durchführen.

Auskauf Buffets hat Priorität

Im März hatte der legendäre US-Investor dem Konzern, der sich mit hochriskanten Wertpapieren verspekuliert hatte und 2008 tief in die roten Zahlen gerutscht war, mit drei Mrd. Franken frischem Kapital unter die Arme gegriffen. Die Unternehmensspitze hatte wiederholt erklärt, dass Buffetts Auskauf oberste Priorität hat, notfalls finanziert durch eine Kapitalerhöhung.

"Insgesamt vielversprechend", kommentierte Vontobel-Analyst Stefan Schürmann das Ergebnis. Swiss Re sei der Rückzahlung des Berkshire-Kredits einen Schritt näher gekommen. "Das sind gute Nachrichten", schlussfolgerte der Experte.

Wie zuvor bereits Branchenprimus Münchener Rück und andere große Rückversicherer äußerte sich Finanzchef Quinn aber vorsichtiger zu den Chancen für Prämienerhöhungen.

"Es ist momentan nicht ganz klar, welche Richtung die Vertragserneuerungen 2010 nehmen werden", sagte er. Spuren hinterließ diese Entwicklung bereits im Berichtsquartal: Die verdienten Prämien sanken gegenüber dem Vorjahr unerwartet um 11 % auf 5,84 Mrd. Franken. Allerdings arbeitete die größte Sparte Sachversicherung dabei deutlich rentabler: Die entsprechende Kennzahl, der Schaden-Kosten-Satz, ging um 15,1 Prozentpunkte auf 84,1 % zurück.

Risiken stark verringert

Swiss Re hat nach weiteren Angaben die Risiken in seinem Portfolio von Finanzgarantie-Rückversicherungen erneut erheblich verringert. Auch liegt der Konzern mit den geplanten Einsparungen über Plan; diese sollen im laufenden Jahr 150 Mio. bis 200 Mio. Franken erreichen.

Das Eigenkapital lag Ende September bei 26,17 Mrd. Franken. Die Solvenz-Quote, eine Kennzahl dafür, wie gut die Zahlungsverpflichtungen mit Eigenmitteln unterlegt sind, betrug mehr als 200 %. Swiss Re hat nach eigenen Angaben über sechs Mrd. Franken mehr Kapital als für ein "AA"-Rating erforderlich ist.

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