Swiss Re verbucht Verlust im zweiten Quartal

05.08.2009

Der Schweizer Rückversicherungskonzern Swiss Re hat das zweite Quartal entgegen den Analystenerwartungen mit einem Verlust von 381 Mio. Franken (249 Mio. Euro) abgeschlossen. Soliden operativen Erträgen im Kerngeschäft standen Bewertungsverluste auf Absicherungsgeschäfte und Wertberichtigungen gegenüber, wie das Unternehmen am 5. August bekanntgab.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Im entsprechenden Vorjahresquartal hatte Swiss Re noch einen Gewinn von 564 Mio. Franken erzielt. Die Nummer zwei der Branche war 2008 tief in die roten Zahlen gerutscht, weil sie sich mit neuartigen Finanzprodukten verspekuliert hatte, und musste sich vom US-Investor Warren Buffett frisches Kapital besorgen. Die Unternehmensführung wurde ausgewechselt und der neue Konzernchef Stefan Lippe rief die Rückbesinnung auf das angestammte Rückversicherungsgeschäft aus.

Branchenprimus Münchener Rück hatte am Dienstag nach einem unerwartet starken Gewinnplus im zweiten Quartal für das gesamte Jahr einen deutlichen Gewinnanstieg auf rund 2,5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Swiss Re verbuchte im Zeitraum April bis Juni erneut gut 2,1 Mrd. Franken Bewertungsverluste auf Unternehmensanleihen und Wertberichtigungen.

Schaden-Kosten-Satz gesunken

Die verdienten Prämien erhöhten sich im Berichtsquartal gegenüber dem Vorjahr leicht um ein Prozent auf 6,2 Mrd. Franken, wobei die größten Sparte Sachversicherung rentabler war. Die entsprechende Kennzahl, der Schaden-Kosten-Satz, sank um 0,6 Prozentpunkte auf 89,4 Prozent.

Swiss-Re-Konzernchef Stefan Lippe zeigte sich zuversichtlich, dass die Gesellschaft die angepeilten Ziele erreichen wird. 2009 dürften die Kosteneinsparungen 150 Mio. Franken übersteigen und damit über Plan liegen. Swiss Re strebt bis Ende 2010 Kosteneinsparungen von 400 Mio. Franken an. Die Kapitalausstattung soll für ein AA-Rating ausreichen.

Ende Juni lag das Kapital, so Swiss Re, um 4,5 Mrd. Franken über dem dafür erforderlichen Niveau. Das Eigenkapital lag bei 23,8 Mrd. Franken. Die Solvenz-Quote, eine Kennzahl dafür, wie gut die Zahlungsverpflichtungen mit Eigenmitteln unterlegt sind, betrug 186 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit 139 Mio. Franken Quartalsgewinn, 6,18 Mrd. Franken Prämienvolumen und einem Schaden-Kosten-Satz von 93,5 Prozent gerechnet.

Zur Vollversion des Artikels