Telekom-Affäre

Beyrer: "Fordern alle Boni zurück"

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Telekom-Präsident Beyrer erläutert die nächsten Schritte des Vorstands.

ÖSTERREICH: Nachdem der Telekom-Aufsichtsrat am Freitag einen Kontrollausschuss eingerichtet und die Einsetzung eines externen Untersuchungsteams beschlossen hat – wie sehen die nächsten Schritte aus?
Markus Beyrer: Wir müssen jetzt die geeigneten Personen für die Untersuchungsgruppe finden. Die erste Aufgabe des Kontrollausschusses unter meinem Vorsitz ist es, dafür ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen mit dem notwendigen forensischen Know-how zu finden. Es muss geprüft werden, wo es Ausschließungsgründe gibt – die KPMG etwa ist Abschlussprüfer der Telekom, kommt daher nicht infrage.
ÖSTERREICH: Sie suchen Experten aus dem Ausland?
Beyrer: Der Teamleader sollte kein Österreicher sein. Aber er muss aus dem deutschsprachigen Raum kommen.
ÖSTERREICH: Wird die Untersuchungsgruppe nur aus Wirtschaftsprüfern bestehen?
Beyrer: Das Basisteam wird aus einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen kommen. Dann werden wir schauen, welche Experten wir noch brauchen, etwa Anwälte.
ÖSTERREICH: Wann soll das Team mit der Arbeit starten?
Beyrer: So rasch wie möglich.
ÖSTERREICH: Was genau wird jetzt zusätzlich untersucht?
Beyrer: Unter anderem werden Immobilien-Deals und Akquisitionen der Telekom geprüft. Das heißt nicht, dass es da Verdachtsmomente gibt – aber es geht darum, Sicherheit zu bekommen.
ÖSTERREICH: Können Sie die Kosten für all diese Prüfungen schon abschätzen?
Beyrer: Nein, aber sie müssen im Verhältnis zum entstandenen Schaden liegen. Der beträgt derzeit 18 Mio. Euro. Als Aufsichtsratschef muss ich die Kosten ja bei der Hauptversammlung vor den Aktionären rechtfertigen.
ÖSTERREICH: Apropos Schaden – Sie haben einen Anwalt mit der Umsetzung der Schadenersatzforderungen beauftragt?
Beyrer: Ja, gemeinsam mit dem Vorstand. Wir fordern die Boni aus dem Optionsprogramm zurück und klagen alle Schädiger auf Ersatz.
ÖSTERREICH: Müssen alle die Boni zurückzahlen, auch jene, die nicht in die Kursmanipulation involviert waren?
Beyrer: Ja, das Geld wird von allen zurück gefordert.
ÖSTERREICH: Telekom-Chef Ametsreiter hat Ihr Vertrauen?
Beyrer: Ja. Wir haben diese Frage zwar am Freitag im Aufsichtsrat diskutiert. Aber der Vorstand hat versichert, in keiner Weise in die Malversationen verwickelt zu sein, und wir haben keinen Grund, daran zu zweifeln. Der Aufsichtsrat hat dem Vorstand das Vertrauen ausgesprochen.

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