Runder Geburtstag

Telekom Austria: 10 Jahre an der Börse

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Am 21.11.2000 ging die Telekom Austria an die Wiener und New Yorker Börse.

Am 21. November 2000 ging die bisher staatliche Telekom Austria bei denkbar schlechten Rahmenbedingungen an die Wiener und New Yorker Börse - und wurde im Umfeld der platzenden dot.com-blase gleich einmal abgestraft. Die Staatsholding ÖIAG musste am Vortag des Börsestarts den Preis der Aktie mit 9 Euro und damit am untersten Ende des Preisbandes von 9 bis 13 Euro festsetzen. Insgesamt sollte der Verkauf von einem Viertel der Telekom 1,16 Mrd. Euro in den Staatshaushalt spülen.

Privatisierung unter Forstinger und Grasser
Die damalige Infrastrukturministerin Monika Forstigner (F) verteidigte den Börsegang trotz Krise der "New Economy" ebenso wie Amtskollege Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F). Forstinger und sprach von einer "Volksaktie" und Grasser betonte die "sehr professionelle Vorbereitung" des Börseganges.

Die Investoren sahen das offensichtlich anders. Die Aktie der Telekom verlor an ihrem ersten Handelstag an der Wiener Börse gleich einmal 7,22 Prozent. Auch an der New Yorker Börse konnte die TA kein gelungenes Debüt feiern - die Aktie gab um knapp 12 Prozent nach. Grasser lies sich davon aber nicht beeindrucken. "Ich bin überzeugt, dass der Börsegang richtig ist und zu einem richtigen Zeitpunkt durchgeführt wurde", meinte er damals.

Mittlerweile ist Telekom nicht mehr an Wall Street gelistet
Zehn Jahre später liegt der Kurs nun bei rund 11 Euro, an der Börse in New York ist die Telekom mittlerweile nicht mehr gelistet. Zum Börsestart war der damalige Telekom-Chef Heinz Sundt extra an den Big Apple gereicht, um sichtlich stolz in der New York Stock Exchance die berühmte Glocke zum Ende des Börsetages zu läuten.

Bis zum Jahr 2007 ging es mit dem Börsenkurs aufwärts, der Spitzenwert der Aktie lag bei 21,35 Euro. Danach ging es bis zum Jahr 2009 wieder steil bergab, seitdem bewegt sich der Kurs stabil etwas über 10 Euro. Derzeit hat die Telekom 443 Millionen Aktien ausstehen. Die Republik hält über die ÖIAG 28,42 Prozent, die restlichen knapp 72 Prozent befinden sich im Streubesitz (inkl. Mitarbeiteranteile und eigene Aktien). Knapp ein Drittel der Anteile werden von US-Eignern gehalten.

Mittlerweile respektable Geschäftszahlen
Zuletzt hatte die Telekom durchaus respektable Geschäftszahlen präsentiert. Nach der Fusion der Mobilfunk- und Festnetzsparte zur A1 Telekom Austria Mitte des heurigen Jahres wurde in den ersten neun Monaten das Betriebsergebnis (Ebit) von 224 auf 476 Mio. Euro verdoppelt werden. Der Nettogewinn stieg von 31 auf 257 Mio. Euro. Der Umsatz gab allerdings um 3,9 Prozent auf 3,48 Mrd. Euro nach. Der Free-Cash-Flow erhöhte sich um 8,8 Prozent auf 591 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr prognostiziert Telekom-Chef Hannes Ametsreiter eine stabile Dividende von 75 Cent je Aktie. Die derzeitige Marktkapitalisierung gibt die TA mit 5,2 Mrd. Euro an.

Für Ametsreiter hat der Börsegang der Telekom "den Transformationsprozess zu einem erfolgreichen Telekommunikationskonzern deutlich beschleunigt". Die Telekom Austria Group sei mittlerweile mit rund 22. Mio. Kunden in acht Ländern zu einem führenden Player in Zentral- und Osteuropa aufgestiegen. "Das hätten wir ohne Börsengang nicht geschafft", ist sich Ametsreiter sicher. Mit der Kursentwicklung zeigt er sich zufrieden: "Die Aktie der Telekom Austria Group hat seit dem Börsegang im Jahr 2000 ein Plus von 25 Prozent erzielt. Im selben Zeitraum ist der internationale Branchenindex DJ Telco Stoxx um 50 Prozent gesunken."

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