Strompreise, Dienstleistungen, Mieten – sie alle drücken die Preise nach oben.
Wien/Berlin. Die Inflation trifft uns viel härter als andere Länder der Euro-Zone – das ergab die Schnellschätzung der Statistik Austria. Wir hatten im Jänner eine Inflation von 11,1 % (nach 10,2 % im Dezember). Das ist der höchste Wert der gesamten Teuerungsphase. Gleichzeitig aber steigen die Preise im Schnitt aller 20 Länder der Euro-Zone „nur“ um 8,5 %.
Preiskampf. In Deutschland sind noch keine Inflations-Daten für den Jänner veröffentlicht worden. Aber auch der Vergleich des Dezembers zeigt: Der Kampf gegen die Inflation gelingt dort besser als bei uns.
Insgesamt verteuerten sich Waren und Dienstleistungen im 83-Millionen-Einwohner-Land um 8,6 %. Bei uns waren es 10,2 %. Fernwärme wurde bei uns mitten in der Heizsaison um knapp 72 % teurer (siehe Tabelle), in Deutschland verbilligte sie sich um 17,5 %.
Mieten, Lokale. Ein Grund für die enorme Inflation bei uns ist laut Statistik Austria der Strompreis – trotz Strompreisbremse (!) – da die Maßnahmen zur Eindämmung der Netzkosten erst ab März greifen. Weitere Gründe nennt Stefan Bruckbauer, Chefökonom der Bank Austria, im ÖSTERREICH-Gespräch: „Wir haben einen hohen Dienstleistungsanteil in unserer Inflationsrate, das sind etwa die Gastronomie und Hotels. Dort sind die Preissteigerungen höher als im Güterbereich.“ Auch sind viele Mieten indexgebunden, steigen also automatisch mit der Teuerung. Die Mieten stiegen bei uns im Dezember um 5,4 %, in Deutschland um 1,9 %.
Auch künftig scheint dieser Unterschied zu bleiben. Diese Woche kündigte Schärdinger eine Preisreduktion von 6 % auf Butter in Österreich an. In Deutschland sollen die Preise um 20 % sinken ...