Zinstief am Sparbuch austricksen
7 Top-Tipps, mit denen Sie zu höheren Zinsen kommen
05.04.2017
Mit diesen Strategien schlagen Sie den niedrigen Zinsen ein Schnippchen.
Bei den heimischen Sparern steht das Sparbuch nach wie vor hoch im Kurs. Selbst in Zeiten niedriger Zinsen zählt es zu den beliebtesten Anlageformen. Und das, obwohl die Sparer inflationsbedingt unterm Strich sogar Geld verlieren. Doch da die lauter werdenden Forderungen aus diversen EU-Mitgliedsländern nach einer Zinswende bei EZB-Präsident Mario Draghi kein Gehör finden, beginnen mittlerweile selbst die konservativsten Anleger über Alternativen nachzudenken. Bei vielen steht dabei zwar die Sicherheit an oberster Stelle, wenn das Risiko bei besserer Rendite aber überschaubar bleibt, ist der Wille zum Umstieg auf andere Anlegeformen durchaus gegeben.
7 Tipps für höhere Renditen
Wir zeigen Ihnen nun sieben Tipps, mit denen Sie ihre Ertragschancen deutlich steigern können. Dabei gilt: Je höher die mögliche Rendite, umso größer auch das Risiko. Die sieben Tipps richten sich an die Risikofreude der Sparer. Zunächst geht es mit sehr konservativen Sparbuchalternativen los. Wer auf höhere Erträge schielt, sollte eher die hinteren Tipps ins Auge fassen - aber stets mit dem Hintergedanken im Kopf, dass hier auch das Risiko steigt.
-
Tipp 1: Mittelfristige Festgeldanlagen
Wer die Nase vom Realgeldverlust am Sparbuch und/oder Girokonto voll hat, aber trotzdem nicht allzu viel riskieren will, sollte sich einmal ein Festgeldkonto genauer ansehen. Hier liegt der fixe Zins etwas über jenem des herkömmlichen Sparbuchs oder eines Girokontos. Da die vorgegebene Bindungszeit mit einem halben Jahr äußerst überschaubar bleibt, ist der Zugriff auf das angelegte Geld auch nicht allzu lange blockiert.
-
Tipp 2: Flexible Kombi-Angebote
Als nächste Stufe bei den Investitionsalternativen gelten flexible Kombi-Angebote. Hier ist das Risiko etwas höher als bei den mittelfristigen Festgeldanlagen, dafür winkt aber auch eine bessere Rendite. Bei dieser Anlageform hat der Sparer mehr Spielraum. Man investiert beispielsweise die Hälfte des Ersparten für 12 Monate risikofrei festverzinslich. Bei der zweiten Hälfte setzt man hingegen auf Ertragssteigerung und investiert sie etwa in Aktien- oder Immobilienfonds oder in Versicherungen.
-
Tipp 3: Moderne Versicherungskonzepte
Nicht nur die Banken auch die Versicherungen haben sich mittlerweile auf die anhaltende Niedrigzinspolitik im Euro-Raum eingestellt. Die einst so starre Branche setzt mittlerweile auch auf flexible Angebote. Bei risikofreudigeren Kunden, die bereit sind, auf einen Garantiezins zu verzichten, wird ein Teil der einbezahlten Beiträge in Fonds oder andere Depotmodelle investiert. Hier können die Renditen deutlich höher ausfallen. Dafür kann im schlimmsten Fall der Garantiezins von konservativen Versicherungskonzepten aber verloren gehen.
-
Tipp 4: Anleihen
Langsam aber sicher, arbeiten wir uns zu Sparbuchalternativen vor, auf die auch viele Profis setzen. Anleihen sind ein gutes Beispiel dafür. Diese Anlageform tritt in verschiedenen Formen auf, funktioniert aber grundsätzlich so wie ein Kredit. Es gibt also eine Endfälligkeit, der Handel erfolgt aber auf dem Finanzmarkt. Hier müssen die Sparer aber schon ein größeres Risiko eingehen. Denn je höher die mögliche Rendite ist, umso größer wird auch das Risiko für einen totalen Zahlungsausfall. Das trifft auf Staats- und Unternehmensanleihen gleichermaßen zu. Bei Anleihen lassen sich Risiko und Ertrag über einen Rentenfonds streuen.
-
Tipp 5: Aktion- und Multi-Asset-Fonds
Bei dieser Anlageform ist man auf Fondsmanager angewiesen. Sie sind ständig auf der Suche nach vielversprechenden Anlagen, setzen dabei aber auf eine Mischung aus Aktien, Regionen und Anlageklassen, um so das Risiko überschaubar zu halten. Für Sparer, die nicht auf einmal einen großen Betrag investieren wollen, bietet sich ein Fondsplan an. Hier wird regelmäßig ein fixer Betrag investiert, dank dem man auch von einem niedrigeren Durchschnittskurs (Cost-Average-Effekt) profitiert. Darüber hinaus sinkt das Risiko, dass man zum falschen Zeitpunkt in den Markt einsteigt.
-
Tipp 6: Immobilien
Immobilien sind schon lange eine beliebte Anlageform. Dumm nur, dass nicht jeder über das nötige Kleingeld verfügt, sich eine Wohnung oder ein Haus in guter Lage kaufen zu können. Sparer können aber trotzdem von den steigenden Immobilienpreisen profitieren. Es gibt nämlich auch Immobilienfonds oder Aktien von Immobiliengesellschaften. Diese Anlageform ist aber nicht risikofrei, da man stets mit Unsicherheiten rechnen muss. Wenn beispielsweise die Wirtschaft schwächelt, können die Mieteinnahmen eines Bürohauses niedriger ausfallen, als das erwartet wurde. Dann fällt natürlich auch die Rendite schmäler aus. Immobilienfonds streuen dieses Risiko jedoch. Dennoch kann es - vor allem bei Aktien von Immobiliengesellschaften - im schlimmsten Fall sogar zu einem Totalausfall kommen.
-
Tipp 7: Dividendenpapiere
Aktionäre verfolgen natürlich immer auch das Ziel, von Dividendenausschüttungen zu profitieren. Dabei lassen Unternehmen ihre Geldgeber an den Gewinnen – falls sie welche erwirtschaften - teilhaben. Für risikofreudige Anleger sind in Zeiten von niedrigen Zinsen natürlich vor allem Aktien mit hohen Ausschüttungen, auch Dividendenpapiere genannt, besonders interessant. Doch Vorsicht: Wertpapiere von einzelnen Unternehmen können hohe Kursschwankungen aufweisen. Zudem kann das Management hier die Dividende auch komplett streichen. Bei dieser Anlageform sind Ertragspotenzial und Risiko also sehr hoch. Anleger können Letzteres aber mit einem Investment in einen Dividenden-Aktienfonds aufgrund der Streuung zumindest reduzieren.
Fazit
Wie diese sieben Tipps zeigen, steht Sparern ein durchaus vielfältiges und interessantes Angebot an Alternativen zum hierzulande so beliebten Sparbuch zur Verfügung. Für welche Anlageform(en) man sich letztendlich entscheidet, wie hoch die Investition ausfällt, ob man auf einen Mix oder einzelne Anlagen setzt, hängt letztendlich von der persönlichen Lebenssituation, den Zukunftsplänen und der Risikofreude ab. Abschließend kann man festhalten, dass es aufgrund der Bandbreite und Komplexität des Finanzsektors sicherlich kein Fehler ist, sich von ausgewiesenen Finanzexperten beraten zu lassen. Diese verschaffen einem nicht nur einen besseren Einblick in die Materie, sondern haben sicher auch noch weitere Tipps auf Lager.