Neuer Anlauf
Ungarn beginnt Verhandlungen mit IWF
17.11.2011
Budapest will "neue Art der Zusammenarbeit" mit dem Währungsfonds.
Ungarn beginnt Verhandlungen über eine "neue Art der Zusammenarbeit" mit dem Internationalen Währungsfonds IWF, verkündet das Ministerium für Nationale Wirtschaft. Das soll im Rahmen der jährlichen wirtschaftspolitischen Konsultationen erfolgen, schreibt die Ungarische Nachrichtenagentur MTI. Im Sinne des Wachstums der ungarischen Wirtschaft müsse in erster Linie "unsere Unabhängigkeit gewahrt werden, nämlich dass wir Ungarn von dem Märkten finanzieren können". Das könne die "sich hinziehende Krise in der Euro-Zone erschweren", heißt es in der Aussendung des Ministeriums.
Als "gutes Mittel" könnte eine Zusammenarbeit mit dem IWF dienen, die "sich nach unserer, nach eigenen Interessen konzipierten Wirtschaft ausrichtet". Bei der neuen Zusammenarbeit handle es sich nicht um die Aufnahme eines neuen Kredites. Sondern Ungarn würde vielmehr eine Versicherung schaffen, die laut Ministerium die Unabhängigkeit des Landes erhöhen würde. Auf diese Nachricht hin erstarkte die Landeswährung Forint. Im Kampf gegen das Rekordtief des Forint und die hohen Staatsschulden hatten Finanz-Experten seit Tagen auf eine Rückkehr Ungarns zum IWF gedrängt. Ungarische Medien erinnern aber zugleich an die Aussage der Budapester Regierung, die sich gegen das "Diktat" des IWF verwehrt und die Gespräche Juli 2010 abgebrochen hatte.