Der Beginn des kommenden Jahres 2010 wird aus Sicht der UniCredit-Experten für die Aktienmärkte noch ein freundliches Umfeld bieten können. Sie gehen von leicht höheren Kursen im Eurostoxx50 und in Wien aus. Danach sollte eine mehrmonatige Seitwärtsbewegung mit Rückschlagspotenzial von über 10 % einsetzen.
Der Euro sollte gegenüber dem US-Dollar weiterhin auf hohem Niveau bleiben. Leitzinserhöhungen in der Eurozone durch die EZB werden erst ab 2011 erwartet.
"Wir erwarten, dass das Vertrauen in das für die kommenden Quartale prognostizierte Gewinnwachstum zunehmen und davon positive Impulse für die Aktienmärkte ausgehen werden", sagt Gerhard Schwarz, Leiter der globalen Aktienstrategie bei der UniCredit-Group. Aufgehellt sollte die Stimmung von weiter freundlichen konjunkturellen Frühindikatoren werden.
Mehrmonatige Seitwärtsbewegung
Im Verlauf des ersten Halbjahres dürfte der Höhepunkt der Frühindikatoren erreicht, und damit die Aktienmärkte für negative Nachrichten anfälliger werden. Insbesondere ab dem 2. Quartal sollte die von den Notenbanken zu erwartende Rückführung der Liquiditätsversorgung für den Bankensektor zu einer erhöhten Volatilität und geringeren Risikobereitschaft der Anleger führen.
Im Verlauf des Frühjahres sollte eine mehrmonatige Seitwärtsbewegung einsetzen, mit Kurskorrekturen von über 10 %. Für das 2. Halbjahr gibt die UniCredit keine detaillierte Prognose ab.
Bis zum 2. Halbjahr 2010 wird laut Michael Rottmann, Leiter der UniCredit-Zins- und Währungsstrategie, die festere Tendenz des Euro gegenüber dem Dollar anhalten. Der Euro profitiere einerseits vom Konjunkturoptimismus, andererseits der zu erwartenden Liberalisierung und Befestigung des chinesischen Yuan, was zu Lasten des Dollar gehen sollte.
Nach dem Erreichen der Spitze von 1,55 bis 1,6 sollte es bei der Euro-Dollar-Relation im zweiten Halbjahr zu einer Trendumkehr kommen. Erste Leitzinsanhebungen der US-Notenbank erwartet Rottmann frühestens im zweiten Halbjahr 2010, die EZB dürfte damit bis ins Jahr 2011 hinein warten.
