US-Banken-Zahlen wecken Hoffnung auf Erholung

21.07.2009

Nach den überraschend positiven Zahlen der US-Großbanken stehen auch die Zeichen auch bei der europäischen Konkurrenz auf Erholung. Vom Boom an den Anleihemärkten und der Rückkehr des Investmentbankings dürften im zweiten Quartal erneut die Deutsche Bank, die Credit Suisse und viele andere Institute auf dem Kontinent profitiert haben.

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Wie in den USA drohen jedoch auch in Europa wegen der Wirtschaftskrise und zunehmender Firmenpleiten steigende Kreditausfälle - in Deutschland dürfte das vor allem die Commerzbank schwer getroffen haben. In den USA belasten steigende Verluste im Kreditgeschäft besonders die Bilanzen der Bank of America und der Citigroup. "Abschreibungen auf Kredite werden dieses Jahr für Banken das größte Problem sein und es wird in allen Ländern auftreten", sagt Analyst Simon Willis. Experten der HSBC rechnen damit, dass die Risikovorsorge für faule Kredite in den fünf größten europäischen Staaten in diesem Jahr auf 1,14 Prozent der gesamten Darlehenssumme steigen wird - das wäre mehr als doppelt so hoch wie 2007. Auch 2010 werde die Quote mit 1,05 Prozent auf hohem Niveau verharren.

Commerzbank-Firmenkundenvorstand Markus Beumer hatte Anfang Juli im Gespräch mit Journalisten bereits angekündigt, im zweiten Quartal wegen zunehmender Insolvenzen höhere Kreditausfälle im Mittelstandsgeschäft verbucht zu haben. Insgesamt bleibe das zweitgrößte deutsche Geldhaus, das am 6. August Quartalszahlen vorlegt, in den roten Zahlen, habe jedoch tendenziell besser abgeschnitten als zu Jahresbeginn.

An anderer Stelle dürften die europäischen Banken allmählich eine Entspannung spüren: Abschreibungen auf toxische Wertpapiere, die den Geldhäusern in den vergangenen zwei Jahren teils heftige Verluste eingebrockt haben, werden nach Einschätzung von Experten immer geringer. "Dieses Problem belastet Bankbilanzen nicht mehr so stark und scheint sich langsam aus der Branche zu verabschieden", sagt Analyst Andrew Stimpson.

Positive Impulse werden auch vom Kapitalmarktgeschäft erwartet, das der US-Bank Goldman Sachs im zweiten Quartal trotz der Rückzahlung staatlicher Hilfsgelder einen Gewinn von 2,7 Mrd. Dollar (1,90 Mrd. Euro) bescherte. Dieser Trend dürfte in Europa vor allem Barclays, Credit Suisse und der Deutschen Bank zugutekommen, sagen Analysten vorher. Die Deutsche Bank, die die Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen auf den 28. Juli vorzog, brachten gute Geschäfte mit Anleihen bereits zu Jahresbeginn einen Gewinn von 1,2 Mrd. Euro.

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