US-Behörden schließen sieben weitere Banken
27.07.2009In den USA sind sieben weitere Banken wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise zusammengebrochen. Der staatliche Einlagensicherungsfonds FDIC gab am 24. Juli das Aus für sechs Tochtergesellschaften der Security Bank Corp aus Georgia und die Waterford Village Bank of Clarence aus New York bekannt. Damit haben seit Jahresbeginn 64 Institute geschlossen.
Das sind mehr als doppelt so viele wie im gesamten vergangenen Jahr, als 25 Institute schließen mussten. Allein im Juli dieses Jahres wurden 19 Geldhäuser dicht gemacht. Der Einlagensicherungsfonds wird durch die Schließung der Tochtergesellschaften der Security Bank voraussichtlich mit 807 Mio. Dollar (567 Mio. Euro) belastet. Sie hatten nach Angaben der Behörde Vermögenswerte von insgesamt 2,8 Mrd. Dollar und Kundeneinlagen von 2,4 Mrd. Dollar.
Die Waterford Village Bank of Clarence hatte Vermögenswerte von 61,4 Mio. Dollar und Kundeneinlagen von 58 Mio. Dollar. Der Zusammenbruch von Washington Mutal im September vergangenen Jahres war der bisher größte eines Finanzinstituts in der US-Geschichte. Die Bank hatte ein Anlagevermögen von 307 Mrd. Dollar.
Größte Bankenpleite des Jahres droht
In den USA droht unterdessen die größte Bankenpleite des Jahres. Die zweitgrößte, börsennotierte texanische Bank Guaranty Financial Group Inc teilte mit, aufgrund von Kreditausfällen und Abschreibungen sei das Institut unterkapitalisiert. Die Bank sei nicht in der Lage gewesen, genug frisches Kapital von ihren Aktionären einzusammeln. Das Geldhaus könne auch nicht mit staatlichen Hilfen rechnen.
"Das Unternehmen dürfte deshalb seinen Geschäftsbetrieb nicht fortsetzen können", hieß es in einer Mitteilung von Guaranty. Guaranty hat laut Internetseite Vermögenswerte von 16 Mrd. Dollar. Die Bank betreibt 150 Filialen in den Bundesstaaten Texas und Kalifornien.
Finanz-Regulierung bis Jahresende
US-Finanzminister Timothy Geithner hat den Kongress aufgerufen, die geplante Regulierung der Finanzmärkte bis zum Jahresende zu verabschieden. Die Aufsicht über den Finanzsektor müsse entscheidend gestärkt werden, um eine Wiederholung der schweren Bankenkrise zu verhindern, sagte Geithner vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses. "Wir haben die Chance, unser Finanzsystem grundlegend zu verändern", meinte Geithner. "Es ist sehr wichtig, dass wir es dieses Jahr tun."
Zugleich widersprach Geithner der These, die Krise sei eine Folge der Deregulierung gewesen. Die bisherigen Vorschläge der Regierung zur Neuordnung sehen die Einrichtung eines "Regulierungs-Rates" vor sowie mehr Macht für die Zentralbank.