US-Behörden schlossen vier weitere Banken
20.07.2009In den USA sind vier weitere Banken wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise zusammengebrochen. Der staatliche Einlagensicherungsfonds FDIC gab am 17. Juli das Aus für die kalifornischen Institute Vineyard Bank in Rancho Cucamonga und die Temecula Valley Bank bekannt.
Zuvor hatte die Behörde schon den Zusammenbruch der First Piedmont Bank aus Winder im Staat Georgia sowie der BankFirst aus Sioux Falls in South Dakota vermeldet. Damit haben seit Jahresbeginn 57 Institute geschlossen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im gesamten vergangenen Jahr, als 25 Institute schließen mussten.
1 Mrd. Dollar aus Einlagensicherungsfonds
Der Einlagensicherungsfonds wird durch die Schließung der vier Banken voraussichtlich mit rund 1 Mrd. Dollar (0,71 Mrd Euro) belastet. Für die Vineyard Bank wird die Ausfallsumme auf 579 Mio. Dollar veranschlagt, für die Temecula Valley Bank auf 391 Mio. Dollar. Die First Piedmont Bank schlägt beim Sicherungsfonds voraussichtlich mit 29 Mio. Dollar zu Buche, die BankFirst mit 91 Mio. Dollar.
Die Vineyard Bank hatte nach Angaben der Behörde Vermögenswerte von 1,9 Mrd. Dollar, und Kundeneinlagen von 1,6 Mrd. Dollar. Die Temecula Valley Bank hatte Vermögenswerte von 1,5 Mrd. Dollar und Kundeneinlagen von 1,3 Mrd. Dollar. Die First Piedmont Bank hatte 115 Mio. Dollar an Vermögenswerten und Kundeneinlagen von 109 Mio. Dollar. Bei der BankFirst lagen Vermögenswerte von 275 Mio. Dollar und Kundengelder von 254 Mio. Dollar.
Staatshilfen großteils für Kreditvergabe verwendet
Im Zuge der Finanzkrise haben mehr als 80 Prozent der mit Staatshilfe gestützten US-Banken das Geld nach eigenen Angaben in den Kreditmarkt gepumpt. Zu diesem Ergebnis kommt eine am 19. Juli veröffentlichter Bericht des Chefprüfers für das 700 Mrd. Dollar schwere Bankenrettungspaket TARP, Neil Barofsky. Die Anfrage an die Geldhäuser sollte beantworten, was die Institute mit den Mitteln gemacht haben, die seit Oktober von der damaligen Bush-Regierung ausgezahlt wurden.
Den Angaben zufolge haben 40 Prozent der 360 befragten Banken mit dem Geld die eigene Kapitaldecke gestärkt, um sich gegen künftige Verluste abzusichern. Ein Drittel der Institute gab an, das Geld in hypothekenbesicherte Anleihen investiert zu haben, die von Fannie Mae und Freddie Mac ausgegeben wurden. Die meisten Banken erklärten, das Geld der Steuerzahler nicht getrennt vom übrigen Kapital verwaltet zu haben. Von den Geldhäusern wurde in dem Bericht keines namentlich genannt. In den USA wird darüber diskutiert, ob die Banken in den vergangenen Monaten die Wirtschaft mit genug Krediten unterstützt haben.