Bondprogramm erweitern

US-Fed: Kommt weitere Konjunkturspritze?

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Mit der Geldspritze soll der hinkenden US-Wirtschaft auf die Beine geholfen werden.

Wegen der lahmenden US-Wirtschaft denkt Notenbankchef Ben Bernanke laut über eine weitere Öffnung der Geldschleusen nach: Die Zentralbank Fed könne bei Bedarf den geplanten Rahmen der Staatsanleihen-Käufe im Volumen von 600 Mrd. Dollar (453 Mrd. Euro) überschreiten, sagte Bernanke am Sonntag in der CBS-Sendung "60 Minutes". "Das ist sicherlich möglich", betonte der einflussreichste Notenbanker der Welt in einem seiner seltenen Interviews im Fernsehen.

US-Wirtschaft stärken
Die Fed wolle mit ihrem Programm der schwächelnden Wirtschaft unter die Arme greifen. Zugleich wies Bernanke Kritik zurück, die US-Notenbank begünstige mit ihrer Politik die Inflation.

Bernanke: "Angst vor Inflation übertrieben"
"Die Angst vor der Inflation ist meiner Meinung nach übertrieben", sagte Bernanke. Der Notenbank geht es demnach vielmehr darum, mit ihren Staatsanleihen-Käufen die langfristigen Zinsen am Kapitalmarkt zu drücken. Durch die Ankäufe steigen die Kurse, während die sich gegenläufig entwickelnden Renditen automatisch fallen.

"Es ist ein Mythos, dass wir einfach Geld drucken"
Ob das Staatsanleihenprogramm ausgeweitet werde, hänge jedoch auch von der Entwicklung des Preisdrucks ab, betonte Bernanke. Die bisher anvisierte Ankaufsumme von 600 Mrd. Dollar ist demnach nicht in Stein gemeißelt. Sollte die Wirtschaft besser in Fahrt kommen, könnte die Fed auch den Fuß vom Gas nehmen: "Das Programm könnte auch geringer ausfallen. Wir werden das fortlaufend prüfen", betonte Bernanke. Er wies zugleich den Vorwurf zurück, die Fed versuche die Probleme mit Hilfe der Notenpresse zu lösen. "Es ist doch ein Mythos zu glauben, dass wir einfach Geld drucken."

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Wirtschaft gewachsen, doch Arbeitslosigkeit zu hoch
Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 2,5 Prozent gewachsen. Zur Verringerung der hohen Arbeitslosigkeit ist dies jedoch bei weitem nicht genug. Bernanke sagte, es werde voraussichtlich vier bis fünf Jahre dauern, bis die Arbeitslosenquote von zuletzt 9,8 Prozent auf ein "normaleres Niveau" von fünf oder sechs Prozent verringert worden sei.

Obwohl die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone auf ähnlich hohem Niveau wie in den USA liegt, geht die Europäische Zentralbank (EZB) in der Krise einen anderen Weg. Sie hat sich beim Ankauf von Staatsanleihen weit stärker zurückgehalten und dem Ruf der Politik widerstanden, die Geschäfte zur Stützung von Eurozonen-Wackelkandidaten wie Portugal und Spanien massiv auszuweiten. Während die von Präsident Jean-Claude Trichet geleitete EZB nur der Geldwertstabilität verpflichtet ist, hat die Fed zwei Nadeln in ihrem Kompass: Neben stabilen Preisen soll sie auch für Wachstum und Vollbeschäftigung sorgen. Da die US-Wirtschaft wesentlich stärker als die europäische vom privaten Konsum abhängt, wirkt die hohe Arbeitslosigkeit als gewaltige Konjunkturbremse.

Wichtig ist rechtzeitiger Ausstieg
Die Fed setzt darauf, mit den Staatsanleihenkäufen die Wachstumskräfte zu entfesseln und damit mittelfristig auch zum Abbau der Arbeitslosigkeit beizutragen. Die Kunst bei dieser Art von lockerer Geldpolitik besteht laut Bernanke darin, den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg zu finden. "Wenn es sein muss, können wir die Zinsen binnen einer Viertelstunde heraufsetzen", sagte der Fed-Chef.

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