Am Weg aus der Krise muss die Fed die Zinszügel laut Spitzenbanker Kevin Warsh rechtzeitig und wohl auch kräftiger als üblich straffen.
Die Notenbank befinde sich zurzeit in "einer kritischen Übergangsphase noch unbekannter Dauer", schrieb das Fed-Board-Mitglied in einem Beitrag im "Wall Street Journal". Zugleich sei er der Meinung, dass die ultra-lockere Geldpolitik normalisiert werden müsse, noch bevor die Notwendigkeit dafür offenkundig werde. Möglicherweise müsse die Fed dabei "kraftvoller" agieren als üblich.
Im Kampf gegen die Wirtschaftskrise hat die US-Notenbank die Zinsen auf das rekordniedrige Niveau von 0 bis 0,25 % gesenkt und ihre Bilanz durch zahlreiche Programme zur Stützung des Finanzsystems auf über 2 Bill. Dollar (1.354 Mrd. Euro) aufgebläht.
Kritiker befürchten, dass die gewaltigen Liquiditätsspritzen zu einem Inflationsschub führen könnten, wenn die Wirtschaft wieder anzieht. Die Fed hat jedoch mehrfach versichert, dass sie ihre Geldpolitik rechtzeitig anpassen wird, um Teuerungsrisiken zu begegnen.
Warsh mahnte, diese Absicht auch weiterhin klar kundzutun: "Die Notenbanker sollten weiter so deutlich wie möglich über Wegweiser, Bedingungen und Mittel sprechen, mit denen die außergewöhnlich expansive Geldpolitik zurückgeführt werden wird - darunter auch das Abtragen von Überschussreserven der Banken."