US-Regierung erwägt Verkauf ihrer Citigroup-Aktien

15.09.2009

Die US-Regierung erwägt einem Agenturbericht zufolge den Verkauf ihrer Anteile an der angeschlagenen Großbank Citigroup. Derzeit liefen Gespräche zwischen dem Finanzministerium und dem Institut über den Verkauf des Aktienpaketes der Regierung, die rund ein Drittel an Citi hält, berichtete Bloomberg am 15. September unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen.

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Eine dieser Personen erklärte dem Bericht zufolge, mit dem Verkauf könne im Oktober begonnen werden, und er könnte sich über sechs bis acht Monate hinziehen. Die US-Regierung griff der Citigroup im Zuge der Finanzkrise mit insgesamt 45 Milliarden Dollar (30,9 Mrd. Euro) unter die Arme und wandelte die Gelder später in Aktien um. Da die Citi-Aktien seit der Umwandlung rund 40 Prozent zulegten, könnte der Staat nun bei einem Verkauf Gewinne einstreichen. Jedoch droht ein Kurseinbruch, falls zu viele Aktien auf einmal verkauft werden.

Citigroup drängt US-Regierung zum Rückzug

Die zu den großen Verlierern der Finanzkrise zählende US-Bank drängt offensichtlich von sich aus den Staat zu einem raschen Abbau seiner Beteiligung. Zur Finanzierung ist die Ausgabe neuer Aktien in Milliardenhöhe geplant, wie Zeitungen berichteten. Die Citigroup will wie andere Institute den Einfluss der Regierung loswerden. Der Staat war zur Rettung der einst weltgrößten Bank über mit fast 34 Prozent eingestiegen. Eine Verringerung des Anteils solle nach dem Willen der Citigroup noch in diesem Jahr beginnen, berichteten am Dienstag unter anderem das "Wall Street Journal" und die "Financial Times". Das Management der Bank verhandle mit dem US-Finanzministerium.

Für den Abbau des Staatsanteils will sich die Bank den Berichten zufolge zunächst am Markt rund 5 Mrd. Dollar (3,4 Mrd. Euro) frisches Kapital besorgen. Die Regierung habe dies zur Bedingung gemacht, ehe sie selbst ihr Aktienpaket in Schritten verkauft. So solle garantiert sein, dass die Bank ausreichend Kapital habe.

Als eine der ersten großen Banken hatten unter anderem Goldman Sachs und J.P. Morgan Chase Mitte des Jahres ihre Regierungshilfen zurückgezahlt. Die Citigroup hatte mit 45 Mrd. Dollar eine der größten Finanzspritzen bekommen. Die Rückerstattung der Staatshilfen gilt als ein Zeichen der weiteren Erholung der US-Finanzbranche. Gleichzeitig wollen die Banken die Mitsprache der Regierung bei Managergehältern und der Strategie abschütteln. Genau vor einem Jahr hatte die Krise mit dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers einen dramatischen Höhepunkt erreicht. Die Schockwellen stürzten die Welt in eine ihrer schwersten Wirtschaftskrisen aller Zeiten. Der amerikanische Staat streicht bei der Rückzahlung bisher Gewinne unter anderem durch wieder höhere Aktienkurse der Banken ein. Im Fall der Citigroup könnten sich diese den Berichten zufolge auf bis zu 10 Mrd. Dollar addieren.

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