Parmalat-Prozess

Vier Banken freigesprochen

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2003 tauchte im Lebensmittelkonzern ein Bilanzloch von 14 Mrd. Euro auf.

In Mailand hat ein Gericht am Montag vier Banken im Zusammenhang mit der Pleite des italienischen Lebensmittelkonzerns Parmalat im Dezember 2003 freigesprochen. Vor Gericht standen Deutsche Bank, Morgan Stanley, Citigroup und Bank of America (BoA). Von ihnen hatte die Mailänder Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe von jeweils 900.000 Euro und die Beschlagnahme von Unternehmensgewinnen in der Höhe von insgesamt 120 Mio. Euro gefordert.

Bis zu vier Jahre Haft gefordert
Für sechs Bankenmanager waren Haftstrafen bis zu einem Jahr und vier Monaten Haft gefordert worden. Alle Manager wurden am Montag freigesprochen. Die Banken standen wegen Beteiligung an dem betrügerischen Bankrott Parmalats vor Gericht. Der jetzt sanierte Parmalat-Konzern unter der Leitung des Geschäftsführers Enrico Bondi warf mehreren Banken vor, maßgeblich zur Insolvenz beigetragen zu haben und verklagte sie auf Schadensersatz in Milliardenhöhe.

Im vergangenen Dezember - sieben Jahre nach dem Zusammenbruch des Konzerns - war der damalige Chef Calisto Tanzi wegen betrügerischen Bankrotts zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Auch anderen führenden Köpfen des italienischen Milchkonzerns hatte ein Gericht in Parma Gefängnisstrafen auferlegt.

135.000 Kleinanleger waren betroffen
Parmalat war bankrottgegangen, als zu Weihnachten 2003 ein Loch von damals mehr als 14 Mrd. Euro in der Bilanz entdeckt wurde. Bei einigen Auslandsguthaben des Unternehmens handelte es sich um pure "Luftbuchungen". Von der Pleite waren neben ausländischen auch rund 135.000 italienische Kleinanleger betroffen, die in den Konzern investiert hatten. Mehr als 30.000 von ihnen traten als Zivilkläger auf. Das Gericht hat den Parmalat-Zusammenbruch, einen der größten Finanzskandale weltweit, über 32 Monate lang verhandelt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von 20 Jahren für Tanzi verlangt.

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