Visa will Karten-Akzeptanz im Einzelhandel erhöhen

26.01.2010

Visa Österreich will die Akzeptanz von Bezahlkarten für täglichen Einkäufe im Einzelhandel weiter erhöhen. "Der Lebensmittelmarkt ist noch eine große weiße Fläche", so Österreich-Chef Kurt Tojner. Mit mehr als 100.000 Akzeptanzstellen sei das Netz schon sehr gut ausgebaut, es gebe aber noch einige Lücken zu schließen.

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Auch einige größere Handelsketten würden die Kosten, die der Umgang mit Bargeld verursache, noch nicht sehen. Ein Vergleich mit den Kartenkosten würde eindeutig zu Gunsten der Bezahlung mit Karten ausfalle. Der für Mitte 2010 geplante Start der V Pay-Karten wird auf 2011 verschoben.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende September 2009) wurde in Österreich mit Visa-Kreditkarten - sie machen nahezu 100 % ausgegebenen Visa-Karten aus - um 11,3 % mehr Transaktionen durchgeführt. Die damit getätigten Ausgaben stiegen um 9,2 %.

Der durchschnittliche Umsatz je Transaktion ging zurück, nicht zuletzt durch die Lebensmittelkette Spar, der sich für Visa-Karten geöffnet hatte. Auch McDonald's, Ikea, Billa und Starbucks konnten als neue Akzeptanzpartner gewonnen werden. Die Zahl der Prepaidkarten stieg um 29,6 %, die Transaktionen legten um 32,3 % zu. Die Zahl der Firmenkundenkarten stieg um 6,1 %, die mit ihnen getätigten Ausgaben um 2,3 %.

Durchschnittlicher Transaktionswert gesunken

Europaweit ist der durchschnittliche Transaktionswert um 4,1 % auf 50 Euro zurückgegangen. "Das ist gut so", begrüßte Steve Perry, Commercial Director von Visa Europe die Entwicklung hin zu mehr täglichen Kartenzahlungen. Pro Karte wurden im Jahr im Schnitt 2.397 Euro ausgegeben, um 1,6 % weniger als im Jahr davor. Europaweit sind 380 Mio. Visa-Karten im Umlauf. In Österreich werden die meisten Kreditkarten von card complete und paylife in Umlauf gebracht. Beide Anbieter servicieren jeweils rund 1,2 Mio. Visa- und Mastercards, wobei der Anteil von Visa-Cards bei card complete geringfügig über jenen der Mastercards liegt.

Europaweit entfällt im Gegensatz zu Österreich mit 70 % der größte Teil der Gesamtausgaben auf sogenannte Debitkarten, die hierorts besser als Bankomat- oder Maestro-Karten bekannt sind und vom Visa-Konkurrenten Mastercard ausgegeben werden. Rund 7 Mio. sind davon im Umlauf. Visa ist mit Debitkarten derzeit nur mit Prepaid-Karten vertreten. Der bisher für Mitte 2010 angekündigte Markteintritt mit der Visa-Debitkarte V Pay werde ab 2011 erfolgen, kündigte Tojner heute an. 1,5 Mio. Karten wollen die Mitgliedsbanken, darunter card complete und die Raiffeisenbanken ausgeben.

Deutlich mehr wurde im Internet mittels Kreditkarten gekauft. Um 37,4 % sei der E-Commerce gestiegen, 20 % der gesamten Konsumausgaben mit Visa Karten in Europa entfielen auf E-Commerce. Wachsende Bedeutung werde in Zukunft auch dem kontaktlosen Bezahlen zukommen, so Perry. In der Betrugsbekämpfung setzt setzt Visa auf die Chip und PIN-Technologie und bei Internet-Transaktionen auf "Verified by Visa".

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