Für Eurozone 1,1 Prozent und für EU 1,5 Prozent statt 1,7 Prozent.
Die EU-Kommission senkt ihre Erwartungen an die wirtschaftliche Lage in Europa 2015. Laut der EU-Herbstprognose werden für die Eurozone nun kommendes Jahr nur mehr 1,1 Prozent Wachstum erwartet - nach einer Prognose von 1,7 Prozent im Frühjahr. Für die gesamte EU sind es nun 1,5 Prozent (nach 2 Prozent). Und Österreichs Wirtschaft soll 2015 um nur 1,2 Prozent wachsen - anstelle von 1,8 Prozent.
Für heuer spricht die Herbstprognose hingegen nur mehr von einer "langsamen Rückkehr zu einem bescheidenen Wirtschaftswachstum". In Summe werden für die Eurozone heuer ein Wachstum von 0,8 Prozent prognostiziert, für die gesamte EU sind es 1,3 Prozent. Im Frühjahr war die Kommission noch von 1,2 Prozent für die Eurozone und von 1,6 Prozent EU-weit ausgegangen.
In Österreich liegt man mit 0,7 Prozent besonders stark unter den Erwartungen, war die Kommission im Frühjahr doch noch von einem Plus von 1,6 Prozent ausgegangen. Positiver fällt da laut Herbstprognose der Blick auf 2016 aus. Die Eurozone soll dann 1,7 Prozent Wirtschaftswachstum aufweisen, die EU auf 2 Prozent steigen. Österreich kann mit einem Plus von 1,5 Prozent rechnen.
Höheres Österreichisches Defizit vorausgesagt
Österreichs Budgetdefizit wird laut EU-Herbstprognose im laufenden Jahr mit 2,9 Prozent höher ausfallen als noch im Frühjahr mit 2,8 Prozent angenommen. Für 2015 wird trotz sinkender Neuverschuldung eine noch deutlichere Verschlechterung erwartet, von 1,5 Prozent in der Frühjahrsvorausschau auf nunmehr 1,8 Prozent. Für 2016 soll das Defizit auf 1,1 Prozent sinken.
Die am Dienstag in Brüssel vorgestellte Herbstprognose sieht für die Eurozone mit 2,6 Prozent Budgetdefizit ebenfalls einen höheren Wert vor als noch im Frühjahr mit 2,5 Prozent angenommen. Die EU insgesamt verschlechtert sich demnach ebenso von ursprünglich 2,6 auf nunmehr 2,7 Prozent. Für 2016 wird für die Währungsunion ein Rückgang auf 2,1 Prozent vorausgesagt, für die EU auf 2,3 Prozent.
Das höchste Defizit im laufenden Jahr wird mit 5,6 Prozent für Spanien und Kroatien erwartet. Dann kommt schon Großbritannien (5,4 Prozent), gefolgt von Portugal (4,9), Frankreich und Slowenien (je 4,4), Irland (3,7), Bulgarien (3,6), Polen (3,4), Belgien, Italien, Zypern und die Slowakei (je 3,0), ÖSTERREICH, Ungarn und Finnland (je 2,9), Malta und Niederlande (je 2,5), Schweden (2,4), Rumänien (2,1), Griechenland (1,6), Tschechien (1,4), Litauen (1,2), Lettland (1,1), Dänemark (1,9), Estland (0,4) sowie Deutschland und Luxemburg als die beiden einzigen der 28 EU-Staaten mit einem Überschuss von je 0,2 Prozent.