Das autoritär regierte Land steht knapp vor dem Staats-Bankrott.
Das vor dem Staatsbankrott stehende autoritär regierte Weißrussland hat am Montag überraschend seinen Rubel um mehr als 50 Prozent gegenüber konvertierbaren Währungen abgewertet. Die Nationalbank von Belarus (NBRB) veröffentlichte neue amtliche Kurse, wonach 1 Euro von diesem Dienstag an 6914,82 weißrussische Rubel und 1 Dollar 4930 Rubel kostet. Das entsprach einer Entwertung von mehr als 50 Prozent im Vergleich zu den am Montag in den Wechselstuben gültigen Kursen. In dem verarmten Land haben die Menschen seit dem Zerfall der Sowjetunion bereits bei zwei dramatischen Rubelentwertungen Ersparnisse verloren.
Druck auf Regime dürfte steigen
Das von Präsident Alexander Lukaschenko seit mehr als 16 Jahren mit harter Hand geführte Land steht wegen der Unterdrückung von Andersdenkenden unter Sanktionen der EU und der USA. Die Rubelentwertung dürfte den Druck auf das weißrussische Regime nach Einschätzung von Beobachtern noch einmal deutlich erhöhen. Die Menschen in "Europas letzter Diktatur", wie das Land vielfach genannt wird, erhalten ungeachtet einer immensen Inflation weiter die gleichen Löhne.
In den vergangenen Tagen war es aus Angst vor dem Wertverlust der Währung zu Hamsterkäufen sogar von Salz gekommen. Viele Bürger klagen, dass sie angesichts des Preisanstiegs nur noch die nötigsten - subventionierten - Lebensmittel wie Brot und Milch kaufen können.