Mercer-Studie
Wien lebenswerteste Stadt der Welt
29.11.2011
Österreichs Hauptstadt verweist Zürich und Auckland auf die Plätze.
Wien verteidigt in der neuesten weltweiten Städterangliste des Personalunternehmens Mercer seinen Platz als lebensfreundlichste Stadt.
Zürich (Schweiz) und Auckland (Neuseeland) komplettieren die Stockerlplätze, gefolgt von München (Deutschland) auf dem vierten Platz und Vancouver (Kanada) auf Rang 5.
Die 25 Städte an der Spitze der Tabelle befinden sich mehrheitlich in Europa. Mercer bewertete für seine Rangliste die Lebensqualität in 230 Städten. Befragt wurden sogenannte "Expatriates" - Arbeitnehmer, die für ihre Firmen im Ausland arbeiten.
Minimale Unterschiede im Spitzenfeld
"Schaut man sich die bestplatzierten Städte des Rankings genauer an, zeigen sich nur minimale Unterschiede - die Lebensqualität ist hier durchweg sehr hoch", erklärt Mercer-Expertin Christa Zihlmann. "Spitzenreiter Wien punktet besonders bei der Verfügbarkeit von geeigneten Mietobjekten für Expatriates, der Auswahl an Theater- und Musikdarbietungen sowie Restaurants und dem Angebot von internationalen Schulen."
Am Schluss der Tabelle finden sich u.a. die Hauptstädte des Jemen, Tschad, der Zentralafrikanischen Republik und des Iraks - Sanaa, N'Djamena, Bangui und Bagdad sowie die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince. Für den Städtevergleich wurden politische, soziale und wirtschaftliche Kriterien berücksichtigt.
Stadtregierung zeigt sich erfreut
Im Wiener Rathaus wurde der erneute Sieg mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen. Bürgermeister Michael Häupl und Vizebürgermeisterin Renate Brauner (beide SPÖ) freuten sich in einer Aussendung: "Wien wurde nun bereits zum wiederholten Mal zur Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität gewählt. Das zeigt zum einen, dass die hohen sozialen Standards, die gute Infrastruktur und die kulturellen Angebote, die Wien bietet, international anerkannt sind. Andererseits ist es vor allem auch ein Auftrag für uns, diesen erfolgreichen Wiener Weg hin zu einer pulsierenden, lebenswerten und sozial gerechten Metropole auch künftig fortzusetzen."
Opposition übt Kritik
Die Opposition hingegen übt Kritik an der Auslegung der SPÖ gegenüber der veröffentlichten Studie. Landesparteiobmann Manfred Juraczka dazu: "Anstatt zum wiederholten Male den Versuch zu starten mittels Mercer-Studie die gravierenden Probleme dieser Stadt unter den Teppich zu kehren, sollte sich die rot-grüne Stadtregierung endlich den wahren Problemen der Stadt stellen. Dieser `Wiener Weg` hat leider viele Schattenseiten und ist wahrlich kein Grund für übersteigertes Eigenlob".
Klubchef der Wiener FPÖ Johann Gudenus spricht von einer Manager-Studie und lässt per Presseaussenung wissen: "Es ist zu einfach, sich auf diese Manager-Studie zu berufen, um sich die eigene Versagenspolitik schön zu reden".