Die Weltwirtschaft wächst wieder wie vor der Wirtschaftskrise.
Österreich zählt zu den fünf EU-Ländern, die die weltweite Wirtschaftskrise am besten bewältigt haben. In einer vorläufigen Krisenbilanz des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), die am Mittwoch veröffentlicht wurde, landet die Alpenrepublik hinter Spitzenreiter Polen in einer Gruppe mit Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Im weltweiten Vergleich zeigten sich die asiatischen Staaten als besonders krisenfest.
China und Indien wuchsen weiter
Während das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der beiden Spitzenreiter China und Indien selbst im Krisenjahr 2009 um 8,9 bzw. 6,8 % zulegte, schrumpfte es im EU-Schnitt um 4,2 % (Österreich: -3,9 %). Als einziges EU-Land musste Polen 2009 keinen Rückgang der Wirtschaftsleistung hinnehmen. Am heftigsten erwischte es Estland und Lettland: Hier schlug sich der abrupte Ausbruch der Krise in einen Rückgang der Wirtschaft um 13,9 bzw. 18,0 % für 2009 nieder.
Österreich kompensiert Krise
In der gesamten dreijährigen Krisenperiode 2008-2010 ergibt sich für Österreich ein knappes Wachstum von durchschnittlich 0,1 % pro Jahr. "Der Rückgang 2009 wurde durch das Wachstum davor und danach kompensiert", heißt es dazu in einer Aussendung des Wifo. Die Wirtschaft aller EU-Länder schrumpfte in den drei Jahren um durchschnittlich 0,7 %, für die USA ergibt sich ein Saldo von 0,0. Die Schwellenländer China (+9,6 %) und Indien (+7,6 %) wuchsen auch in diesem Zeitraum mehr als alle der 37 untersuchten OECD- und asiatischen Staaten.
"Länder mit hohem Außenhandelsdefizit, starkem Kreditwachstum und dynamischem Aufholprozess vor der Krise verzeichneten einen raschen und anhaltenden Rückgang der Wirtschaftsleistung", erklären die Wirtschaftsforscher. Mittlerweile befände sich das Wachstum der Weltwirtschaft (+4,5 %im Jahr 2010) wieder auf Vorkrisenniveau. Für 2011 wird der EU ein niedrigeres Wachstum (+1,7 %) als den USA und vor allem den asiatischen Ländern prognostiziert. Österreich, so das Wifo, dürfte mit plus 2,2 % im EU-Mittelfeld liegen.