Zürich

Wikileaks-Banker erneut verhaftet

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Der Schweizer Banker ist kurz nach der Verhandlung erneut verhaftet worden.

In einem neuen Strafverfahren gehe es wieder um den Verdacht der Verletzung des Bankgeheimnisses, wie Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei Zürich mitteilten. Grund für die Festnahme und das erneute Verfahren gegen den entlassenen Julius-Bär-Banker seien Daten-CDs, die Elmer am Montag in London an den Chef des Enthüllungsportals Wikileaks, Julian Assange, übergeben hatte. Die Staatsanwaltschaft überprüfe nun, ob Elmer damit gegen das schweizerische Bankengesetz verstoßen habe, teilten die Justizbehörden mit.

Die Staatsanwaltschaft hat bis Freitagabend Zeit, die Untersuchungshaft zu beantragen. Ob Elmer tatsächlich wieder inhaftiert wird, entscheidet dann der Haftrichter.

Zu Geldstrafe verurteilt
Der frühere Geschäftsleiter der Julius-Bär-Filiale auf den Cayman Islands war am Nachmittag von einem Gericht in Zürich zu einer Geldstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Er hatte zugegeben, geheime Kundendaten an Steuerbehörden und Wikileaks weitergegeben zu haben. Das Gericht sprach den Angeklagten neben der Verletzung  des Bankgeheimnisses auch der versuchten Nötigung und Drohung für schuldig.

Elmer sieht sich selbst als Informant der Öffentlichkeit (whistle blower), der Missbräuche im Offshore-Geschäft aufdecken wollte. Im Prozess verteidigte er sein Vorgehen. Er wirft seinem ehemaligen Arbeitgeber Julius Bär vor, vermögenden Kunden bei der Hinterziehung von Steuern behilflich gewesen zu sein. Da sich die Bank nicht bereit gezeigt habe, selbst gegen die "kriminellen Tätigkeiten" auf den Cayman Islands vorzugehen, habe er sich selbst zum Handeln entschlossen, erklärte der 55-Jährige beim Prozessauftakt in Zürich. "Die Geschäftsethik der Führung auf beiden Seiten des Atlantiks hat mich enttäuscht."

Die Geldstrafe beträgt 7.200 Franken (etwa 5.600 Euro) und die Bewährungsfrist zwei Jahre. Das Gericht bewertete als schwerwiegend, dass Elmer gegen einen Bankangestellten eine Todesdrohung ausgesprochen haben soll. Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Fall acht Monate Haft gefordert. Sie hatte Elmer vorgeworfen, nach seiner Entlassung 2002 zahlreiche interne Dokumente mitgenommen und die Namen von Kunden an Medien und den schweizerischen Fiskus weitergeleitet zu haben.

Daten für Wikileaks
Am Montag hatte Elmer, der in der Schweiz bereits 30 Tage im Gefängnis saß, Wikileaks Tausende über Jahre gesammelte Daten von mutmaßlichen Steuerbetrügern zur Auswertung und Veröffentlichung übergeben. Die Dateien sollen nun geprüft werden. Elmer hatte angekündigt, zunächst keine Namen von Firmen oder Personen bekanntgeben zu wollen.
 

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