Milliardär Karl Wlaschek übernahm nun offiziell das Schlosshotel Velden.
Billa-Gründer Karl Wlaschek hat am Donnerstag offiziell die Eigentümerschaft am Schlosshotel Velden übernommen, das er der Hypo Alpe Adria Bank abgekauft hat. Über den Preis herrscht Stillschweigen, als Betreiber fungiert die Falkensteiner Michaeler Tourismus Group AG (FMTG). Sie will zwei Mio. Euro in den Umbau des Wellness-Bereichs investieren, wie Vorstandschef Othmar Michaeler bei einer Pressekonferenz im Schlosshotel erklärte.
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
© TZ Österreich/Rauning
"Warum hat sich ein Greißler das Schlosshotel gekauft?", stellte Wlaschek eine rhetorische Frage und beantwortete sie damit, dass er als junger Musiker zwei Saisonen im Schlosshotel gespielt habe. "Ich habe die Greißlerei 1996 verkauft und in Realitäten investiert", meinte der 94-Jährige. Mit dem jetzigen Erwerb besitze die Wlaschek-Stiftung 250 Realitäten, davon sind zehn Hotels.
Rolls Royce als Einstandsgeschenk
Quasi als Einstandsgeschenk für die neuen Betreiber hat Wlaschek einen Rolls Royce gekauft, der dem Hotel zur Verfügung steht. "Außerdem habe ich eine Band engagiert, die den ganzen September jeden Abend in der Schlossbar spielen wird, die sollen sehr gut sein", meinte der Milliardär. Als er damals in der Bar gespielt habe, seien immer sehr viele Leute gekommen. "Ich glaube, so gut geht die Bar jetzt nicht." Zudem sei das Piano dort "so verstimmt, ich glaube, das ist noch aus dem Ersten Weltkrieg".
Tatsächlich liegt die Auslastung laut FMTG-Aufsichtsratschef Erich Falkensteiner derzeit nur knapp über 30 Prozent. "Wir wollen nächstes Jahr um zehn bis 15 Prozent nach oben", so das Ziel der Betreiber. In zwei Jahren soll das Hotel in die Gewinnzone kommen. Man verfüge über ein sehr gutes Vertriebsnetz, das dem Schlosshotel sicher zugutekommen werde. In erster Linie werde man die Märkte in Italien und im deutschsprachigen Raum bearbeiten, das Hotel sei aber sicher auch für internationale Gäste interessant. Zudem hofft man auf Synergieeffekte beim Einkauf, aber auch beim Personal, da man in Kärnten ja bereits an mehreren Standorten vertreten sei.
Das Schlosshotel ist für die FMTG der Sprung in die Fünf-Sterne-Klasse. "Wir haben zwei Jahre lang diskutiert, ob wir in dieses Segment einsteigen", erklärte Falkensteiner. In den nächsten ein bis zwei Jahren sollen noch zwei weitere Hotels der Fünf-Sterne-Kategorie dazukommen.
Umbau um 2 Millionen Euro
Der Beinahe-Käufer des Schlosshotels, der Italiener Ugo Barchiesi, hatte einen Umbau um rund 15 Mio. Euro angekündigt. Die Falkensteiner-Gruppe will mit zwei Millionen auskommen. "Wir müssen die Kirche schon im Dorf lassen", meinte Michaeler. Das Hotel wird am 15. Jänner für den Umbau geschlossen und soll vor Ostern wieder eröffnet werden. Der Wellness-Bereich müsse dringend umgebaut werden, so Michaeler. "Das ist total amerikanisiert, da gibt es nach Geschlechtern getrennte Zugänge, das passt nicht nach Österreich", erklärte er.
Wlaschek regte bei der Pressekonferenz an, wieder eine hauseigene Forellenzucht zu installieren. "Wie ich als Musiker da war, habe ich in einer Hütte gewohnt, vor der ein Forellenteich war. Das sollte man reaktivieren, dann kann man fangfrische Forellen aus eigener Zucht anbieten." Ins Hotelgeschäft werde er sich aber nicht einmischen, "davon verstehe ich nichts".
Wovon er nach wie vor etwas versteht, ist vom Klavierspielen. Nach der Schlüsselübergabe setzte sich der 94-Jährige spontan an ein Klavier, spielte und sang und hatte sichtlich Spaß daran.