2012 wird teuer
Wut über Gebühren-Lawine
20.11.2011Länder brauchen Geld - Viele Gebühren werden im neuen Jahr stark verteuert.
Noch nie gab es eine solche Teuerungs-Welle: In Wien kostet 1 Stunde Parken bald 2 Euro, Wasser wird gleich um ein Drittel teurer.
Kostenturbo
Bevor in der Regierung überhaupt erst die Verhandlungen über das Sparpaket
starten, langen die Gemeinden erst einmal ordentlich zu. Wasser, Auto parken, Gas – alles wird mit Jahresbeginn empfindlich teurer. Eine erste Überschlagsrechnung ergibt: 2012 muss in Wien ein durchschnittlicher Haushalt 400 Euro mehr alleine für Gebühren bezahlen.
- Parkgebühr plus 66 %: Melkkuh Nummer eins ist wieder einmal der Autofahrer. In Wien werden die Parkgebühren ab 2012 gleich um 66 (!) Prozent erhöht. Zwei Stunden Parken kosten dann 4 statt wie bisher 2,40 Euro. Die FPÖ will deswegen einen Misstrauensantrag gegen die Wiener Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) einbringen – heute werden Details präsentiert.
- Sprit plus 25 %: Vor allem der Dieselpreis reißt vielen Autobesitzern ein tiefes Loch ins Börsel. Jahrelang wurde Diesel als billig angepriesen. Jetzt sind 55 % aller Autos auf diesen Treibstoff angewiesen, der nun „zufällig“ immer teurer wird. Teuerung beim Diesel in den vergangenen zwölf Monaten: +25 % – beim Super-Benzin „nur“ +17 %. Wasser plus 33 %: Ärger auch über die dramatische
- Verteuerung von Wasser: In Wien plus 33 Prozent ab 2012. Ein durchschnittlicher Haushalt wird 100 Euro mehr für Duschen und Trinken ausgeben. Auch in Salzburg wird die Kanalgebühr per 2012 spürbar angehoben: +1,6 %.
- Gas plus 152 Euro: Das wird ein Horror-Winter: per 1. Oktober gab es in Wien, NÖ, OÖ und dem Burgenland Gaspreis-Erhöhungen von bis zu 5,5 Prozent. Das kostet einen durchschnittlichen Haushalt 44,50 Euro. Bereits im April gab es einen durchschnittlichen Anstieg von 9 % beim Gas. Zusammen macht das bis zu 152 Euro mehr pro Jahr.
- Müll-Gebühr plus 50 €: Die Müll-Entsorgung wird gleich in mehreren Regionen teurer – in Salzburg etwa um 2,7 Prozent. In Linz wurden die Müllgebühren erst im Sommer um zehn Prozent angehoben, und in Wien werden es sechs Prozent. Macht 50 Euro im Jahr pro Haushalt.
Länder brauchen noch mehr Geld
Die Schuldenbremse trifft die Länder hart: Alle müssen bis 2017 ein Nulldefizit erreichen. Der Schuldenstand ist besorgniserregend: in Niederösterreich 4.806 Euro pro Person. Das bedeutet weiter strengere Sparkurse, Erhöhung von Gebühren. „Gemeinden werden nur human erhöhen – bis zu 3 %“, sagt Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer (ÖVP). Experten sagen: Zusammenlegung von Gemeinden, Kürzung von Förderungen sind nötig.