Abschied von RTL-Group

Zeiler wird Präsident von TBS International

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Trennung "in aller Freundschaft": Neuer Job in Time Warner-Konzern.

Paukenschlag in der internationalen TV-Szene: RTL-Boss Gerhard Zeiler (56), erfolgreichster österreichischer Medienmanager im Ausland, verlässt nach 14 Jahren die Sendergruppe. Zeiler war zuletzt CEO der RTL Group und Vorstandsmitglied des Bertelsmann-Konzerns.

In einer lakonischen Aussendung ließ Zeiler sein Ausscheiden per 18. April verlauten. Für das breite Publikum kommt das Aus überraschend, Zeiler soll aber seinen Abgang schon länger vorbereitet haben. So hat er Guillaume de Posch, der ihm gemeinsam mit RTL-Chefin Anke Schäferkordt nachfolgen wird, schon seit Wochen in den Job eingearbeitet.

Der Job-Wechsel ist spektakulär: Zeiler wechselt zu einer Tochter des Time-Warner-Konzerns, der Turner Broadcasting System, kurz TBS, die vom legendären CNN-Gründer Ted Turner aufgebaut wurde und jetzt von Phil Kent geführt wird.

Leitet CNN International, TNT und Cartoon Network
Der Wiener soll dort die Leitung des internationalen Sendergeschäfts übernehmen, das aktuell über 130 Kanäle in 30 Sprachen umfasst.

Dazu gehören CNN International, TNT, Cartoon Network oder Turner Classic Movies – Sender, die auch in heimischen Kabel- und Satelliten-Haushalten zu empfangen sind.
Für internationale Medienbeobachter ist die Bestellung Zeilers ein Coup für Turner. Zeiler selbst sagt: „Dieser Schritt ist die Möglichkeit, einigen der wertvollsten Medienmarken der Welt zu Wachstum zu verhelfen.“

Kolportierte Gage für Zeiler: Über zwei Millionen Euro. Der scheidende RTL-Boss hatte auch das attraktive Angebot einer Top-Position bei Murdochs News Corp. vorliegen.
Aus einer Rückkehr nach Österreich wird damit nichts. Noch 2011 hatte Zeiler – der viel Zeit mit seiner Lebensgefährtin in Salzburg verbringt – noch Interesse am ORF-Chefposten gezeigt.

Hintergrund
Der am 20. Juli 1955 geborene Wiener Gerhard Zeiler ist ein ausgewiesener Medienprofi. In Österreich war er ORF-Kurator, ORF-Generalsekretär und schließlich - von 1994 bis 1998 - ORF-Generalintendant. Zuvor kannte er die Medien eher von der "anderen Seite", war er doch 1979 bis 1983 Pressesprecher des damaligen Unterrichtsministers Fred Sinowatz (SPÖ) und - von 1983 bis 1986 - des damaligen Finanzministers Franz Vranitzky (SPÖ). 1998 wechselte Zeiler zu RTL Television, ab 2003 war er Chef der RTL Group.

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