Anders als Tengelmann will neuer Eigentümer BluO zusätzliche Filialen eröffnen.
Die heimische Lebensmittel-Handelskette Zielpunkt sieht sich gut unterwegs, um wie geplant heuer den Turnaround zu schaffen. "Wir wollen bis Jahresende den EBITDA-Break-even schaffen. Die März-Zahlen waren bereits über Plan", sagte Jan Satek, der Vorstandschef der ZIP Warenhandel AG, im Interview mit dem "WirtschaftsBlatt" (Freitag). 2010 hat Zielpunkt laut Satek zirka 30 Mio. Euro Verlust geschrieben, der zu zwei Drittel im ersten Halbjahr angefallen war. Der Umsatz solle flächenbereinigt 2 bis 3 Prozent pro Jahr wachsen, in Summe erwarte man auch für heuer 550 Mio. Euro.
3.000 Mitarbeiter
Der Personalstand solle künftig wieder wachsen - parallel zu einer Erhöhung der Filialzahlen. Vom früheren Zielpunkt-Eigentümer Tengelmann habe es eine Filial-Schließungsliste gegeben. "Wären wir ihrem Plan gefolgt wären wir jetzt bei 284. Wir sind jetzt bei 301 Filialen und wollen heuer 10 bis 15 eröffnen", so Satek. Pro Standort würden dann auch 10 bis 15 Mitarbeiter dazukommen, "entsprechend ziehen wir auch in der Zentrale nach". Tengelmann hatte zuletzt rund 10 Prozent von 3.300 Mitarbeitern abgebaut, der neue Eigentümer BluO noch einmal 50, "jetzt haben wir 3.000".
Für die geplante Neuausrichtung arbeite man eine Liste mit mehr als 300 Maßnahmen ab, von denen eine Menge bereits erledigt sei, so der Vorstandschef: "Wir haben etwa 80 Prozent durch und werden heuer die restlichen schaffen." Derzeit sei man mit den großen Themen Sortimentsoptimierung und Disposition befasst. Ob der Vorgänger die Zügel habe schleifen lassen, wenn es so viele Verbesserungsmaßnahmen gebe? Satek: "Sagen wir so, die Tengelmann-Gruppe hatte andere Interessen und Zielpunkt etwas stiefmütterlich behandelt."