Österreich hat so 1,2 Milliarden Euro am Kapitalmarkt refinanziert.
Die Republik Österreich hat sich am heutigen Dienstag am internationalen Kapitalmarkt wie geplant mit 1,2 Mrd. Euro refinanziert. Die Nachfrage nach den angebotenen fünfjährigen Bundesanleihen ist etwas größer gewesen als nach den zehnjährigen Papieren. Die Rendite bei der 2017 fälligen Bundesanleihe ist auf ein Rekordtief von 1,733 Prozent gesunken, sagte die Chefin der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur ÖBFA, Martha Oberndorfer.
Die Renditen für die 2022 auslaufenden Emission blieben mit 2,905 Prozent in etwa auf dem Niveau von Anfang März. Damals waren es 2,89 Prozent. Dagegen hat sich der Zinsabstand zur deutschen Benchmark im zehnjährigen Bereich von 90 auf 110 Basispunkte ausgeweitet.
"Österreich hat sich als sicherer Hafen ganz gut behaupten können", meinte Oberndorfer nach der Auktion. Mit dazu beigetragen hätten die besser als prognostiziert ausgefallenen Budgetdaten 2011. "Das ist am Markt sehr gut angekommen", so Oberndorfer. Wenn gute Zahlen kommen, unterstreiche dies das Vertrauen in Österreich.
Oberndorfer führt die allgemeine Spreadausweitung zu Deutschland auf die geringeren Handelsvolumina über die Osterfeiertage zurück. Längere Zeit sei Österreich zuvor unter 100 Basispunkte gelegen. Die Emissionen seien wie immer um etwa das Zweifache überzeichnet gewesen. Auch die Aufteilung zwischen inländischen und ausländischen Banken sei mit 5 zu 95 Prozent ähnlich gewesen. Die europäische Zinslandschaft habe sich seit der Griechenland-Hilfe beruhigt, so Oberndorfer. Mit der heutigen Emission seien 40 Prozent des für heuer geplanten Anleihe-Volumens bereits am Markt platziert.
Im Detail konnten von der 3,40 Prozent-Bundesanleihe 2012-2022 550 Mio. Euro und von der 3,20 Prozent-Bundesanleihe 2010-2017 650 Mio. Euro am Kapitalmarkt platziert werden. Jeweils zusätzliche 10 Prozent behielt sich der Bund für den Eigenhandel in den Büchern.