Nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank haben die US-Börsen den Handel am Mittwoch im grünen Bereich beendet. Der Dow Jones stieg um 74,23 Einheiten oder 0,43 Prozent auf 17.325,76 Zähler und schloss damit auf dem höchsten Stand seit Jahresbeginn.
Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index gewann 11,29 Punkte (plus 0,56 Prozent) auf 2.027,22 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index legte 35,30 Einheiten oder 0,75 Prozent auf 4.763,97 Zähler zu.
Die US-Notenbank Fed schlägt bei ihrer Geldpolitik einen vorsichtigen Kurs ein und lässt den Leitzins wie erwartet unverändert. Die Fed-Funds-Rate liegt damit weiter in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,50 Prozent. Zudem sind für dieses Jahr nur noch zwei Zinsschritte geplant statt bisher vier. Zum genauen Zeitpunkt der nächsten Zinsanhebung gab es keine klaren Signale.
Begründet wurde die Zurückhaltung besonders mit Risiken in der Weltwirtschaft. Zudem werden man weiterhin die Entwicklung der Inflation genau beobachten, hieß es. Diese liegt weiterhin unter der Zielmarke von zwei Prozent. Die Fed-Chefin Janet Yellen rechnet erst 2018 mit dem Erreichen dieser Grenze, 2016 werde die Inflation bei nur 1,2 Prozent liegen.
Die in Folge gedämpften Zinserhöhungserwartungen sorgten für Auftrieb bei den Aktienmärkten, allerdings geriet der Dollar deutlich unter Druck. Keine wesentlichen Impulse gingen indessen von den heute veröffentlichten US-Daten aus. Die Teuerungsrate schwächte sich im Februar wie erwartet ab. Die Kerninflation habe allerdings ein Vier-Jahreshoch erreicht, hoben die Experten vom Analysehaus Capital Economics hervor. Im Bausektor zeigte sich ein gemischtes Bild. Die Produktion der US-Industrie ist im Februar spürbar gefallen.
Die Aktien von Peabody Energy, dem größten Kohleförderer der USA, stürzten um mehr als 45 Prozent ab. Das Unternehmen steht vor der Pleite: Peabody könne in den nächsten Tagen Gläubigerschutz beantragen, teilte das Unternehmen mit. Es kann demnach Zinsen in Höhe von 71,1 Mio. Dollar für einen Kredit nicht zahlen. Peabody bleiben 30 Tage, das Geld noch aufzutreiben - die Chancen stehen nach Angaben des Unternehmens aber schlecht.
Ein vergleichsweise moderates Minus verbuchten Linkedin, nachdem sich die US-Bank Morgan Stanley Händlern zufolge skeptisch zu den Papieren des Karrierenetzwerks geäußert hatte. Die Titel fielen um rund fünf Prozent. Chipotle Mexican Grill verloren 0,53 Prozent, nachdem die Schnellrestaurant-Kette angekündigt hatte, dass die Serie an lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen zu ihrem ersten Quartalsverlust als börsennotiertes Unternehmen führen werde.
Dagegen legten Oracle nach Zahlen 3,82 Prozent zu. Laut den Analysten der Berenberg Bank hat der Software-Konzern im dritten Geschäftsquartal zwar beim Umsatz insgesamt leicht enttäuscht, jedoch beim Gewinn je Aktie positiv überrascht. Experten begründeten das Kursplus zudem mit der Ankündigung des Vorstandes, weitere Aktien zurückzukaufen.