Die Finnen waren lange stolz auf ihren Handy-Weltmarktführer Nokia. Umso höher schlagen die Wogen wegen des Verkaufs des inzwischen geschrumpften Handy-Geschäfts an Microsoft und einer hohen Zahlung an den Mann, der den Deal eingefädelt hat.
Der Millionen-Geldregen für den bisherigen Nokia-Chef Stephen Elop nach dem Verkauf der Handy-Sparte an Microsoft schlägt in Finnland hohe Wellen. Die Zeitung "Helsingin Sanomat" berichtete, Nokia habe nach der öffentlichen Kritik versucht, Elop zum Verzicht zumindest auf einen Teil des insgesamt knapp 19 Mio. Euro schweren Vergütungspakets zu bewegen. Dieser lehne das aber unter Hinweis auf ein Scheidungsverfahren ab, schrieb die Zeitung am Mittwoch.
Nokia hatte die Zahlung für Elop vergangene Woche bekanntgegeben. Er soll demnach unter anderem das Gehalt für die restliche Laufzeit seines Vertrages sowie den Wert von Aktienpaketen ausbezahlt bekommen. Der Betrag wurde auf 18,8 Mio. Euro geschätzt, Microsoft soll 70 Prozent davon übernehmen. Elop kehrt im Zuge des Verkaufs von Nokias Handysparte zu seinem früheren Arbeitgeber Microsoft zurück. Er übernimmt dort die Führung der Geräte-Sparte.
Der Betrag sorgt seit Tagen für Aufregung in Finnland. Wirtschaftsminister Jan Vapaavuori soll angezweifelt haben, ob die hohe Zahlung verdient sei, berichtete die BBC. Zudem musste der amtierende Nokia-Chef Risto Siilasmaa seine erste Erklärung zurückziehen, dass Elop den gleichen Vertrag bekommen habe wie der Vorgänger Olli-Pekka Kallasvuo.