Die Lufthansa-Tochter Germanwings will auch nach der Übernahme von großen Teilen des Europa-Geschäfts von der Konzernmutter mit deutlich niedrigeren Kosten arbeiten. Der Vorsprung gegenüber Lufthansa von 20 Prozent müsse gehalten werden, sagte Germanwings-Chef Thomas Winkelmann dem "Handelsblatt" (Mittwoch), "weil die Mehrzahl unserer Wettbewerber nicht in Deutschland sitzt und deshalb niedrigere Kosten hat, etwa bei den Lohnnebenkosten."
Bis 2015 solle das Europa-Geschäft profitabel werden. Der Konzern will seinen Gewinn bis dahin auf 1,5 Mrd. Euro hochschrauben. Spekulationen, die Europa-Sparte mache derzeit 300 Mio. Euro Verlust im Jahr, wollte Winkelmann nicht kommentieren.
Um ihr defizitäres Europa-Geschäft wieder in die Spur zu bringen, will die Lufthansa einen Großteil ihrer Flüge auf dem Kontinent mit der Tochter Germanwings abwickeln. Die setzt auf Direktverbindungen ohne Umsteigen, kurze Standzeiten der Flugzeuge und weniger kostenlosen Service an Bord.