Die Wetterkapriolen und Rabattschlachten der vergangenen Monate haben der erfolgsverwöhnten Modefirma Gerry Weber zugesetzt und im zweiten Geschäftsquartal für Gewinneinbußen gesorgt. Konzernchef Gerhard Weber kassierte am Freitag seine Jahresziele, betonte aber, dass die Schwächephase vorübergehend sei: "Auch wenn wir aufgrund der widrigen wetterbedingten Rahmenbedingungen voraussichtlich unsere hohen selbst gesteckten, kurzfristigen Wachstumsziele nicht erreichen können, gehen wir weiterhin von einem dynamischen und profitablen Wachstum der Gerry Weber Gruppe für die Zukunft aus."
Nachdem der zunächst milde Winter im ersten Geschäftsquartal noch für Druck gesorgt hatte, bremste die anschließende Dauerkälte im Zeitraum Februar bis April die Geschäfte aus. Hinzu kam ein längerer Schlussverkauf, der sich umso deutlicher bemerkbar machte, da die Modefirma die Zahl der eigenen Läden aufgestockt hatte. So legte im Quartal der Umsatz nur um 3,8 Prozent auf 219 Mio. Euro zu. Der operative Gewinn (Ebit) schrumpfte auf 25,6 Mio. Euro nach 29,3 Mio. Euro vor Jahresfrist. Netto blieben 11,7 (Vorjahr: 13,9) Mio. Euro übrig.
Für das Gesamtjahr gab sich Weber vorsichtiger und kündigte Erlöse in der Spanne zwischen 860 und 870 (802,3) Mio. Euro an statt der zuvor anvisierten 890 bis 900 Mio. Euro. Das Ebit soll nun etwa 120 (115) Mio. Euro statt 131 bis 135 Mio. Euro erreichen.