Lichtblick für die in der Dauer-Rezession steckende Eurozone: Das Geschäftsklima in den 17 Ländern hellte sich im Juni überraschend deutlich auf. Das Barometer stieg um 1,8 auf 91,3 Punkte und damit auf den höchsten Wert seit mehr als einem Jahr, wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur ein Plus auf 90,3 Zähler erwartet.
Die Stimmung verbesserte sich in allen fünf großen Euro-Staaten: Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden. Bis auf den Bausektor war der leichte Aufwärtstrend branchenweit zu spüren.
In den Krisenländern Spanien (+2,5 Prozent) und Italien (+1,7 Prozent) fiel der Anstieg besonders deutlich aus. In Deutschland gab es ein Plus von 1,1 Prozent, in Frankreich von 1,3 Prozent und in den Niederlanden von 0,9 Prozent.
Die Eurozone steckt in der längsten Rezession ihrer Geschichte. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte von Jänner bis März bereits das sechste Quartal in Folge. Die Europäische Zentralbank hatte deshalb im Mai ihren Leitzins auf das Rekordtief von 0,5 Prozent gesenkt, um dem Währungsgebiet aus der Rezession zu verhelfen.
Der Business Climate Indicator (BCI) stieg von revidiert minus 0,75 Punkten (zuvor minus 0,76) im Vormonat auf minus 0,68 Zähler gestiegen. Volkswirte hatten einen Zuwachs auf minus 0,65 Punkte erwartet. Es war die zweite Aufhellung des Geschäftsklimas in Folge. Der Indikator signalisiert aber weiterhin einen Produktionsrückgang in der Eurozone.