Die Beschäftigten des privaten Gesundheits- und Sozialbereichs demonstrieren am 14.1. in Wien, Graz, Linz und Klagenfurt für einen "angemessenen Kollektivvertragsabschluss". Die bisherigen drei Verhandlungsrunden zwischen den Gewerkschaften GPA-djp und vida mit der Berufsvereinigung der Arbeitgeber im Gesundheits- und Sozialbereich (BAGS) waren bisher ergebnislos geblieben.
Von den Gehaltsverhandlungen, die seit Ende Oktober laufen, sind laut einer Aussendung der Gewerkschaften rund 80.000 Beschäftigte, etwa in der mobilen Pflege, in Pensionistenwohnhäusern und Pflegeheimen oder der Betreuung von Behinderten, betroffen.
Das letzte Angebot der Arbeitgeber sei eine Erhöhung der kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter um 1,1 % (mit einem Mindestbetrag von 22 Euro) und eine Steigerung der Ist-Löhne und -Gehälter um 0,9 %.
Für die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) und die Gewerkschaft vida ist dies "unzureichend", da die Löhne und Gehälter im Sozial- und Gesundheitsbereich schon jetzt um fast 20 % unter dem Durchschnittseinkommen aller Beschäftigten lägen - als Richtschnur sehe man die Abschlüsse in anderen Branchen, etwa im Handel oder der Metallindustrie (beide rund 1,5 %).
Weiters fordere die Arbeitgeberseite beispielsweise die Abschaffung der 50-Prozent-Zuschläge für die 39. und 40. Arbeitsstunde, was die Gewerkschaften ablehnen. Sie verlangen stattdessen etwa die Anrechnung der Karenzzeiten im Lohn- und Gehaltsschema.
Mit einem bundesweiten Aktionstag am heutigen Donnerstag wollen die Gewerkschaften nun Druck machen: Kundgebungen sind in Wien, Graz, Klagenfurt (Beginn jeweils 14 Uhr) und in Linz (Beginn 13.30 Uhr) geplant.
In der Bundeshauptstadt marschieren die Arbeitnehmer vom Museumsquartier zum Sitz der BAGS in der Auerspergstraße und dann weiter zum Ballhausplatz, wo eine Abschlusskundgebung stattfinden wird. Laut Polizei ist bis etwa 16 Uhr zwischen Museumsquartier, Rathaus und Ballhausplatz mit temporären Verkehrssperren zu rechnen, auch Behinderungen der Straßenbahnlinie 2 werden erwartet.