Aus in Belgien
GM schließt Opel-Werk in Antwerpen
21.01.2010
2.500 Arbeitnehmer verlieren ihren Job. Die Astra-Produktion geht ins deutsche Bochum.
Das Opel-Werk in Antwerpen wird Ende Juni zugesperrt. "Wir sind uns der Tragweite bewusst, die diese Ankündigung für die Beschäftigten in Antwerpen und ihre Familien hat und fühlen mit ihnen", sagte Opel-Chef Nick Reilly. "Es ist keine leichte Entscheidung, vielmehr ist es die harte Realität der derzeitigen Geschäftssituation." Die Astra-Produktion am belgischen Standort wird in den kommenden Monaten auslaufen.
Markt schlimm eingebrochen
Der westeuropäische Fahrzeugmarkt werde heuer rund 1,5 Millionen Autos weniger umfassen als 2009 und rund vier Millionen Fahrzeuge weniger als auf seinem Höhepunkt im Jahre 2007, so Reilly. Und es sei nicht zu erwarten, dass der Markt in naher Zukunft oder überhaupt zu diesem Niveau zurückkehren werde.
Betriebsrat verlangt Rücknahme
Der Betriebsrat sieht das naturgemäß anders. Antwerpen rechne sich und werde vor allem in den nächsten Jahren gebraucht, wenn der Markt wieder anziehe und wieder mehr Autos gebaut würden, so der Bochumer Opel-Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel. Er fordert GM zur Rücknahme der Schließungspläne auf. Andernfalls werde das Auswirkungen auf den noch zu verhandelnden Sanierungsbeitrag der Opel-Mitarbeiter haben.
2.500 Arbeitnehmer
Die Werksschließung war von Seiten der US-Mutter General Motors längst beschlossene Sache, so die Gewerkschafter. Man war von den Plänen leider nicht mehr abgerückt. An dem Standort arbeiten rund 2.500 Menschen. Sie sollen "kollektiv entlassen" werden.
Verlegung nach Bochum
Antwerpen gilt schon länger als akut gefährdet. Bei der Vorlage des Restrukturierungskonzepts hatte GM eine Schließung nicht ausgeschlossen. Auch der Plan des austrokanadischen Auto-Zulieferers Magna International, der Opel eigentlich übernehmen wollte, hätte das Aus für Antwerpen bedeutet. Hier werden bestimmte Versionen des Kompaktwagens Astra gebaut. Laut Informationen der "Welt" soll die Produktion nach Bochum verlagert werden.