Im Ringen um den Opel-Verkauf an die austrokanadische Magna will der bisherige Mutterkonzern General Motors (GM) die von der EU-Kommission geforderte Stellungnahme "demnächst" abschicken. Das kündigte GM-Chef Fritz Henderson am Donnerstagabend in einer Telefonkonferenz an. Henderson habe erneut bekräftigt, dass der US-Konzern am Verkauf von Opel an Magna festhalte. Es gebe keine anderen Pläne.
Die EU-Kommission fordert von GM und der Opel-Treuhand schriftliche Erklärungen, dass es bei der Entscheidung für Magna keinen politischen Druck gab. Die Wettbewerbshüter müssen die Staatshilfen von 4,5 Mrd. Euro genehmigen und haben Bedenken, dass auf diese Weise deutsche Standorte bevorzugt werden könnten.
Wegen der monatelangen Hängepartie waren zuletzt Gerüchte aufgekommen, GM wolle Opel doch behalten und aus eigener Kraft sanieren. Der GM-Verwaltungsrat befasst sich am Dienstag mit dem Opel-Verkauf. Das Gremium wird dabei voraussichtlich seine Empfehlung für den Einstieg des kanadisch-österreichischen Zulieferers Magna vom September bestätigen.
Nach der Entscheidung des GM-Gremiums und des Opel- Treuhandbeirates wolle EU-Wettbewerbskommissarin Kroes "kurzfristig die Prüfung der Finanzierungsvereinbarungen" abschließen, teilte das Wirtschaftsministerium in Berlin mit. Zuvor hatte der neue deutsche Wirtschaftsminister Brüderle in einem ersten Telefonat mit Kroes die Situation bei Opel besprochen. Die EU-Kommissarin habe erneut darauf hingewiesen, dass die Finanzierungsbedingungen nicht an Bestandsgarantien für Standorte geknüpft werden dürften, hieß es. Beide Seiten vereinbarten den Angaben zufolge eine "enge Zusammenarbeit, um schnell zu einer Entscheidung zu kommen und so Klarheit für die Beschäftigten von Opel zu erreichen".