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Gold klettert jetzt auf neuen Rekord: Das sind die Gründe
21.07.2024Gold hat jüngst einen neuen Höchstwert bei 2.482 Dollar je Feinunze erreicht. Wie es weitergeht
Rekord-Rallye. Der Goldpreis hat seine Rekordjagd in dieser Woche fortgesetzt -unter anderem wegen der Spekulation auf Zinssenkungen in den USA -und am Mittwoch einen weiteren Höchstwert erreicht.
Höchstpreis. Zeitweise wurde eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London bei 2.482 Dollar (2.277 Euro) gehandelt und damit so hoch wie nie.
Leitzins in den USA sinkt wohl früher
Ausblick. Seit einigen Tagen profitiert Gold von der Aussicht auf eher früher als später sinkende Leitzinsen in den USA.
Auslöser waren Daten zur Preisentwicklung in den USA. Im Juni hat sich die Teuerung spürbar abgeschwächt.
Zuvor hatte sich die Inf lation in der größten Volkswirtschaft der Welt in der ersten Jahreshälfte noch als überraschend hartnäckig er wiesen, was die Spekulation auf sinkende Zinsen in den vergangenen Monaten spürbar gedämpft hatte.
Gold wirft als eine zinslose Anlage keine Zinsen ab. Die Aussicht auf sinkende Leitzinsen sorgt für eine stärkere Nachfrage, stützt den Preis des Edelmetalls.
"Der Markt preist bereits eine erste Zinssenkung im September ein, gefolgt von weiteren bis Januar 2025", kommentierte Heraeus-Edelmetallhändler Alexander Zumpfe mit Blick auf die USA. Diese Entwicklungen hätten die Renditen für Staatsanleihen gedrückt, was traditionell den Goldpreis stütze.
Der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell sagte jüngst, dass die Inf lation in den USA auf das Ziel der Fed von zwei Prozent zusteuere. Das spricht für eine Zinssenkung.
Trump könnte Dollar schwächen
Wird Trump Präsident? Zudem wird am Markt ein möglicher Wahlsieg des Republikaners Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl Anfang November als Preistreiber gesehen. So dürften die von Trump angestrebten Steuersenkungen das Haushaltsdefizit der USA vergrößern.
Mehr Schulden für die USA also. Nach Einschätzung von Experten hätte dies eine Dollarschwäche zur Folge, die zu einer stärkeren Nachfrage nach Gold führen dürfte. Weil Gold auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche der US-Währung das Edelmetall in vielen anderen Ländern günstiger -was mehr Käufer bringt.
Konflikt um Taiwan bringt Verunsicherung
Furcht. Edelmetallhändler verweisen zudem auf Äußerungen von Trump zu Taiwan. In einem Interview mit dem Magazin "Bloomberg Businessweek" zeigte sich der Präsidentschaftskandidat mit Blick auf US-Unterstützung für Taiwan im Falle eines chinesischen Angriffs zurückhaltend.
"Trumps Äußerungen zur Unterstützung Taiwans sorgten für Verunsicherung", kommentierte Experte Zumpfe, was wiederum das Interesse an sicheren Häfen wie Gold verstärke.
Die hohe weltweite Verschuldung und eine erwartete lockere Geldpolitik der Zentralbanken sorgen neben der turbulenten geopolitischen Lage für eine Flucht in Gold. Bloomberg hält sogar 3.000 US-Dollar bis Jahresende für realistisch. Garantie dafür gibt es keine.