Goldpreis weiter auf Rekordjagd
13.10.2009
Eine Feinunze (31,10 g) des Edelmetalls kostete heute (13.10.) erstmals mehr als 1.065 Dollar (721 Euro).
Erst am Dienstag vor einer Woche hatte der Goldpreis sein rund eineinhalb Jahre altes Allzeithoch übersprungen stieg 2 Tage später dann auch über die Marke von 1.050 Dollar.
Der Goldpreis stieg nun Händlern zufolge vor allem, weil der Dollar an Wert verliert. Dadurch wird das in der US-Währung gehandelte Edelmetall günstiger für Käufer, die in anderen Währungen bezahlen.
Für Anleger, die bereits Gold besitzen, bedeutet der Zusammenhang zwischen Goldpreis und Dollarkurs aber auch, dass sie vom Goldpreisanstieg nur bedingt profitieren. Der Anstieg des Goldkurses wird durch den Verfall des Dollars teils wieder aufgefressen. Goldanleger hierzulande sollten also immer auf den Goldpreis in Euro schauen, wenn sie Gold kaufen oder verkaufen.
Der Goldpreis war in den vergangenen Monaten auch gestiegen, weil Anleger in der Wirtschaftskrise das Edelmetall als sichere Anlage schätzen. Zudem motiviert die Sorge vor einer steigenden Inflation die Anleger zum Goldkauf, weil das Edelmetall nicht von der Geldentwertung betroffen ist.
Analysten sehen Goldkurs auch in den nächsten Monaten hoch
Es spreche einfach alles für einen Anstieg, sagte Edelmetall-Experte Tom Kendall von Mitsubishi Corp, vor allem der steigende Ölpreis und der schwache Dollar.
Oft investieren Marktteilnehmer in Gold, um sich damit gegen Inflationsgefahren abzusichern. Zudem setzten einige Anleger auf eine anziehende Nachfrage von Seiten der Schmuckindustrie, vor allem mit Blick auf das indische Lichterfest Diwali Ende Oktober, zu dem viel Schmuck verschenkt wird.
Die Analysten der Citigroup erwarten, dass der Goldpreis in den kommenden Monaten hoch bleibt - trotz relativ schwacher Fundamentaldaten, wie es hieß. Unter Verweis auf die Dollar-Entwicklung, eine stärkere Nachfrage der Investoren und eine Diversifizierung der Dollar-Reserven und Portfolios hoben die Analysten ihre Prognose für den Goldpreis in den kommenden drei Monaten auf 1.025 Dollar von zuvor 950 Dollar an.
Der Preis für ein Barrel (159 l) US-Öl der Sorte WTI stieg um 1,5 % auf 74,34 Dollar; Brent verteuerte sich um 1,6 % auf 72,52 Dollar. Schon in den vergangenen drei Tagen war der Ölpreis gestiegen und hatte den höchsten Stand seit sieben Wochen erreicht. "Auch wenn die Fundamentaldaten nicht unbedingt höhere Preise rechtfertigen, hat der schwache Dollar starken Schub gegeben", sagte Sumisho Sano von SCM Securities in Tokio. Die kalten Temperaturen in den USA trugen ebenfalls einen Teil zu dem Preisanstieg bei, wie er hinzufügte.
Die OPEC rechnet damit, dass der Ölverbrauch der weltweiten Wirtschaft steigen wird: Die Experten des Kartells erhöhten ihre Schätzungen für die Ölnachfrage im vierten Quartal sowie für das kommende Jahr. "Mit Hilfe der fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen der Politik zeigt die Weltwirtschaft Anzeichen einer Erholung", begründeten sie diesen Schritt.
Die Industriemetalle standen ebenfalls auf der Gewinnerseite: Kupfer verteuerte sich auf 6.290 Dollar je Tonne nach 6.275 Dollar am Vorabend - trotz zunehmender Skepsis an der erhofften Nachfragesteigerung. Nickel und Aluminium lagen fast ein Prozent im Plus. Der Silberpreis stieg im Gefolge von Gold und war mit 18,01 Dollar die Feinunze so teuer wie seit über einem Jahr nicht mehr.