Der größte US-Reifenhersteller Goodyear hat wegen der Wirtschaftsflaute in Europa seine Geschäftsziele zurückgenommen. Seine Gewinnprognose für dieses Jahr kappte der Konzern am Dienstag auf 1,4 bis 1,5 Mrd. Dollar (1,05 Mrd. Euro bis 1,12 Mrd. Euro), nach bisher 1,6 Mrd. Dollar. Vorbörslich verlor die Aktie drei Prozent an Wert.
Im vergangenen Vierteljahr sprang bei Goodyear kein für Ausschüttungen an die Aktionäre verfügbarer Gewinn heraus, während der Umsatz um elf Prozent auf 5,05 Mrd. Dollar schrumpfte. Ein Jahr zuvor hatte Goodyear noch 18 Mio. Dollar verdient. Abgesehen von Sonderposten verdiente Goodyear jedoch mit 39 Cent je Aktie fast doppelt so viel wie von Branchenexperten erwartet.
Goodyear will sich zum Selbstschutz teilweise von dem kriselnden Markt in Europa verabschieden. Hierzu gab das Unternehmen bereits im vergangenen Monat bekannt, sein Werk im französischen Amiens zu schließen und zudem in Europa keine Reifen für die Landwirtschaft mehr zu verkaufen. Goodyear erwarte in Europa eine anhaltende wirtschaftliche Schwäche und ziehe deshalb die Konsequenzen, um dort langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, erklärte Konzernchef Richard Kramer.