Google greift Apples iPad-Tablet an
03.02.2010
Apple und Google starten einen Kleinkrieg um die digitale Zukunft: Tage nach Apples "iPad"-Präsentation kontert Google mit eigenem Tablet.
Der Showdown zwischen dem Suchmaschinen-Riesen Google und der Tech-Kultfirma Apple eskaliert: Bloß wenige Tage nach Apples weltweit umjubelter Präsentation des iPad-Tablet (ab März im Handel), der die elektronischen Informationen revolutionieren soll, schlug das „Internet-Imperium zurück“.
Die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin ließen in US-Medien jetzt Pläne für ihr eigenes Tablet durchsickern. Der prompt „iPad-Killer“ getaufte Touchscreen-PC könnte auf Googles neuem Betriebssystem Chrome OS basieren. Die Entwürfe stellte Chrome-Chefdesigner Glen Murphy ins Web.
Google macht Multitasking am Tablet-PC möglich
In einem Video ist zu sehen, dass Googles Tablet-Version die gleichzeitige Verwendung mehrerer Programme möglich macht. Das fehlende Multitasking ist der lauteste Kritikpunkt am iPad. Googles Kleincomputer soll alle Infos am Web speichern. Weniger Speicherplatz sei dadurch erforderlich, was die Preise senken könnte, so Beobachter. Der Tablet-Vorstoß scheint freilich noch wenig ausgereift: Weder Name, Spezifikationen noch Verkaufstermin sind bekannt. Dazu sitzt Apple weiter auf einem mit 140.000 Programmen weit größerem Schatz an populären Apps als Google.
Doch die Zeichen stehen auf Sturm: Apple-Gründer Steve Jobs warnte zuletzt, Google wolle Apple „alle machen“. Ein Kleinkrieg tobt: Jobs etwa ließ Google-Programme aus seinem Apps-Laden verbannen.
Tatsächlich attackiert der Web-Gigant an allen Fronten: Zuletzt wurde mit dem Google-Smartphone Nexus One ein Konkurrent zum iPhone präsentiert.
Neue Google-Software genau wie am iPhone
Jetzt macht Google durch ein Upgrade der Android-Handysoftware auch, wie am iPhone, Vergrößerungen am Bildschirm durch das Spreizen der Finger möglich. Google hatte bisher – wegen eines „Gentleman Agreements“ – auf die beliebte Funktion verzichtet. Konkurrenz macht Google auch Apples Browser Safari mit seiner flotteren Chrome-Version. Dazu ist ein Angriff in Sachen digitaler Musik auf Apples iTunes-Laden geplant.